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Ein Großbrand vernichtet
das Ballhaus Felsenkeller

Den Felsenkeller gibt es schon seit 1838. Er war ein beliebtes Lokal. Foto: Michael Robrecht

Feuerwehr kann Höxteraner Traditionslokal nicht retten

Von Frank Spiegel
Höxter (WB). Ein Wahrzeichen der Stadt Höxter ist verschwunden: Das Ballhaus Felsenkeller an der Godelheimer Straße brannte in der Nacht zu Dienstag völlig aus.

Generationen von Höxteranern haben hier gefeiert -Êob beim Abschlussball der Tanzschule oder später bei Konzerten mit Gruppen wie den Toten Hosen, den Ärzten, Prinzen, Wishbone Ash oder den Commodores. Auch bei der Jugend war das Haus beliebt, regelmäßig fanden hier Partys statt. Entsprechend bedrückt sind die Höxteraner nun nach dem verheerenden Großbrand. »Wir haben damals bei der Bundeswehr Sommerfeste mit Tanzveranstaltungen im Fel-senkeller gefeiert«, erinnert sich zum Beispiel der Höxteraner Dieter Siebeck (59) voller Wehmut.
Nachbarn des Gebäudes hatten das Feuer gestern Morgen gegen 4 Uhr bemerkt und die Polizei verständigt. Die sofort alarmierte Feuerwehr kämpfte gegen die Flammen, hatte aber keine Chance, das alte Fachwerkgebäude zu retten. »Da war nichts mehr zu machen«, sagte der Einsatzleiter, Stadtbrandinspektor Stefan Dickel. 112 Wehrmänner und Frauen waren im Einsatz. Unter anderem von der Drehleiter des Löschzuges Höxter und auch von der der Holzmindener Feuerwehr aus bekämpften die Brandschützer das Feuer. Um ausreichend Löschwasser zur Verfügung zu haben, legte die Wehr eine Versorgungsleitung vom Bollerbach zur Einsatzstelle
»Ich gehe davon aus, dass der Felsenkeller nicht wieder aufgebaut werden kann«, sagte Uwe Linsdorf, Mitinhaber des Gebäudes, gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Er befand sich im Türkei-Urlaub, als ihn die Nachricht vom Brand erreichte. Auch die zweite Mitbesitzerin Gabriele Brenke ist derzeit nicht in Deutschland. Uwe Linsdorf fliegt heute zurück in die Heimat.
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Die Polizei hat das Gelände beschlagnahmt. Weil die hohen Unterhaltungskosten des Gebäudes in keinem vernünftigen Verhältnis zu den Einnahmen standen, wollte Uwe Linsdorf den Felsenkeller schließen und abreißen lassen. Aus dem 6000 Quadratmeter großen Areal sollte Bauland werden.Lokalteil

Artikel vom 18.10.2006