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Stute löscht Durst im Ausland

Aldi-Lieferant steckt 70 Millionen Euro in neue Produktionsstraßen

Von Dietmar Kemper
Paderborn (WB). Noch mehr Fruchtsaft aus Paderborn: 70 Millionen Euro investieren die Stute Nahrungsmittelwerke in weitere Produktionsstraßen. Das berichtet die »Lebensmittel Zeitung« in Frankfurt.
Der Stute-Stammsitz in Paderborn wird ausgebaut. Um den Strombedarf zu decken, setzt das Unternehmen auf ein neues Heizkraftwerk auf einem 9400 Quadratmeter großen Gelände in direkter Nähe.

Wer beim Discounter Aldi einkauft, lernt Stute kennen. »River Cola« wird genauso von einem Unternehmen der Gruppe hergestellt wie der Orangensaft, die »Tamara«-Marmelade und die Nussnougat-Creme »Nusskati«.
In Zukunft sollen die Fruchtsäfte vermehrt im Ausland den Durst löschen. Bislang beliefert Stute Kunden in Europa, Nordamerika und Australien. Das in Großbritannien gegründete Tochterunternehmen Stute Foods vertreibt die Marke international. Um sich etwa in Südeuropa noch besser aufzustellen, überlegt die Geschäftsführung, ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, sich an einer anderen Firma zu beteiligen oder ein Unternehmen zu »schlucken«.
Auf Kosten des Stammsitzes Paderborn sollen die ehrgeizigen Pläne nicht gehen. Deshalb wird kein Werk im Ausland gebaut, sondern der verkehrsgünstig nah an der Achse Bundesstraße 64/Autobahn 33 gelegene Firmenkomplex erweitert. »Wir haben bereits investiert und werden weiter investieren«, sagte Geschäftsführer Friedrich Kappius gestern dieser Zeitung. Innerhalb von zwei Jahren sollen 70 Millionen Euro für neue Produktionskapazitäten sorgen. In den Straßen werden die leichten PET-Kunststoffflaschen abgefüllt. 2007 sollen sie fertig sein und speziell dann Engpässe verhindern, wenn bei längeren Warmwetter-Perioden die Nachfrage sprunghaft steigt.
Bereits jetzt können auf dem Firmengelände jeden Tag bis zu 600 Lastwagen beladen werden. Nicht ohne Grund rühmt sich Stute, einer der »führenden europäischen Hersteller von Handelsmarken für alkoholfreie Getränke und süße Frühstücksprodukte« zu sein. Das Unternehmen verweist auf »große Lagerkapazitäten«. Mit 1200 Beschäftigten ist Stute einer der größten Arbeitgeber im Kreis Paderborn. Nach Angaben der »Lebensmittel-Zeitung« erwirtschaftet die Gruppe Erlöse von 800 bis 900 Millionen Euro im Jahr. Mit Claudia Niemann, Michael Berghorn und Friedrich Kappius stellt ein Geschäftsführer-Trio die Weichen. Es möchte die Produktpalette ausweiten. Stute will vom Wellness- und Bio-Boom profitieren und entwickelt Getränke für Freizeitsportler.

Artikel vom 17.10.2006