17.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Den Tango erlernt und gemalt

»Mit und ohne Absicht«: Carmen Stehlig (54) stellt beim »Kanal 21« aus

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Sieker (WB). Sie malt »Mit und ohne Absicht«. Deshalb stellt die Bielefelder Künstlerin Carmen Stehlig jetzt 16 Tango- und abstrakte Acryl-Bilder sowie lange Figuren und große Gefäße als Motive, die an Afrika erinnern, in den Räumen des Bürgerfernsehens »Kanal 21« in Sieker unter diesem Motto aus.

»Der Tango ist ein Beziehungstanz, expressiv und bildhaft«, sagt die 54-Jährige, die ihren Körper gerne zu argentinischer Musik bewegt, und versichert: »Es gibt sogar Männer, die ihn können.« Die gelernte Tanz- und Bewegungstherapeutin sieht's aber nicht nur sportlich, sondern auch als Frau: »Man kann sich zum Tango so schön aufbrezeln.«
Die Auseinandersetzung mit dem Erlernen des Tangos spiegelt sich auch in ihren Bildern wieder. Die Mutter einer Tochter (25) aus der Ellerstraße im Bielefelder Westen liebt die Acryl- und Öltechnik. Ihren Werken Namen zu geben, das überlässt sie bei der Abstraktmalerei bewusst anderen. Carmen Stehlig: »Da entwickelt sich meist etwas, was auch mich dann überrascht.« Betrachter nannten ihre Bilder zum Beispiel spontan »Bibliothek« oder auch »Rotes Moor«.
Die Autodidaktin stellt ihre Werke seit dem Jahr 2000 öffentlich aus, hat bereits die »Blue Box« auf dem Siegfriedplatz und die »Pusteblume« an der Stapenhorststraße bestückt. In den Räumen des Bielefelder Bürgerfernsehens an der Meisenstraße 65 (GAB-Gelände, Halle 12) ist sie jetzt zum ersten Mal vertreten. Der »Kanal 21« ist seit November vergangenen Jahres über das TV-Kabelnetz in der ganzen Stadt mit 82 000 Haushalten zu empfangen. Gesendet wird täglich von 17 bis 2 Uhr.
Dass in den Büros, im Foyer und in den Schnitträumen bereits sechs Kunstausstellungen präsentiert wurden, ist für Fernsehmacher Oliver Meyer selbstverständlich: »Wir sind ja nahezu ein öffentlicher Raum.« Lediglich das Aufnahmestudio bleibt aus organisatorischen wie technischen Gründen kunstfrei. Die Stehlig-Ausstellung kann bis zum 5. Januar montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und nach telefonischer Voranmeldung unter 05721 / 2 60 98 11 besichtigt werden.

Artikel vom 17.10.2006