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Loch 18: Strüver verliert direktes Duell

Junior Trophy 2006 in Halle: Golf-Profi kommt als Lehrmeister beim Nachwuchs gut an

Von Marcel Bohnensteffen
Halle (WB). Einmal mit einem echten »Professional« auf dem Golfplatz stehen: Für 33 Nachwuchsspieler aus ganz Deutschland ging am Samstag bei der Sven Strüver Junior Trophy 2006 im Golfclub Teutoburger Wald in Halle ein Traum in Erfüllung. Während eines Turniers der bundesweit besten Golftalente konnten die »Nachwuchscracks« Profi Sven Strüver über die Schulter blicken und wertvolle Tipps erhaschen. In einem »Duell« am 18. Loch standen sie ihrem Vorbild sogar direkt gegenüber.

Turniere auf der European Tour stehen für ihn auf der Tagesordnung, in dieser Woche kämpft er bei einer School Tour in den USA (Atlanta) um die Teilnahme an der US PGA-Tour im nächsten Jahr: Sven Strüver gehört zu Deutschlands besten Golfspielern. Im Schatten von Golf-Ikone Bernhard Langer hat er sich auch ins Feld der europäischen Elite gespielt. Drei Turniersiege auf der European Tour stehen in seinen Erfolgslisten. Doch Sven Strüver ist bodenständig geblieben und hat nie die Nachwuchsförderung aus den Augen verloren. Auf der Anlage seines Heimatclubs Teutoburger Wald in Halle trat er bereits zum fünften Mal als Schirmherr der Junior Trophy auf. »Ich möchte den Jugendspielern helfen und etwas von meiner Erfahrung weitergeben. Ich habe es früher auch genossen, mit den Besten wie Bernhard Langer zu spielen«, schildert der 39-Jährige sein Vorhaben.
Dieses Empfinden hatten mit Sicherheit auch die 33 Teilnehmer - unter ihnen immerhin fünf Deutsche Meister der Altersklassen 12 bis 18 Jahre. Nach dem eigentlichen Turnier trat Schirmherr Strüver an Loch 18 gegen jeweils drei Nachwuchstalente an. Dass es um den Nachwuchs im deutschen Golfsport gut bestellt ist, erlebte er dabei am eigenen Leib: »Zweimal bin ich geschlagen worden, einmal sogar von einem Mädchen«, gab Strüver schmunzelnd zu, zollte aber nicht nur seinen Bezwingern ein Lob. »Potenzial und Förderungsmöglichkeiten sind bei uns ohne Ende vorhanden. Letztere müssen aber auch voll ausgeschöpft werden«, macht er sich allerdings um die Entwicklung einiger hoffnungsvoller Talente Sorgen. »Heutzutage werden die Jugendlichen schnell verheizt, weil viel zu viel Wert auf Technik gelegt wird. Das Spielerische muss aber eindeutige Priorität genießen, der Rest kommt von ganz allein«, weiß Strüver aus eigener Erfahrung.
Dass der Lehrmeister auch bei seinen Schützlingen gut ankam, bestätigte Trophy-Sieger Felix Hannemann vom Golfclub Grevenmühle bei der abschließenden Siegerehrung: »Sven, du hast uns durch deine lockere Art ganz andere Seiten vom Golfsport gezeigt«, bedankte er sich für den erstklassigen Anschauungsunterricht.

Artikel vom 17.10.2006