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Ede Geyer meldet
sich gnadenlos zurück

»So viel kann man gar nicht trainieren«


Leipzig (dpa). Da ist er wieder, der »Ede Gnadenlos«. Im November 2004 war Eduard Geyer nach zehn Jahren vom Bundesligisten Energie Cottbus in die Wüste geschickt worden, ein Gastspiel bei Al Nasr in Dubai endete schnell, am Wochenende saß der 62-Jährige wieder auf einer deutschen Trainerbank. »So viel kann man gar nicht trainieren, wie wir nötig haben«, fasste der Knorrige seine Eindrücke beim Comeback als Coach des Viertligisten Sachsen Leipzig zusammen. »Einige haben für unsere Maßstäbe unter der Gürtellinie gespielt«, tobte der letzte Nationaltrainer der DDR.
Nach dem 0:0 beim Tabellen-13. FV Dresden Nord dümpelte der FC Sachsen in der Oberliga Nordost, Abteilung Süd, weiter im Mittelfeld herum. Doch der Club, der im neuen Leipziger WM-Stadion spielt und von Kinowelt-Chef Michael Kölmel unterstützt wird, will endlich weiter nach oben. Ursprünglich sollte Geyer als Sportdirektor helfen. Als der Saisonstart aber misslang setzte sich der Altmeister auf die Bank.
Die Fans des Clubs aus Leipzig-Leutzsch, der als Chemie Leipzig in der DDR 1951 und 1964 überraschend zum Meister und dann zum Kultverein wurde, quittierten die Leistung des Geyer-Teams in Dresden mit Pfiffen und Pfui-Rufen. »Bei uns hat es an allem gefehlt: Präzision, Mut und Einsatz«, bekannte Geyer.

Artikel vom 17.10.2006