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Wer sich einmal traut, kommt wieder

WB-Serie zum Diakonie-Jubiläum: Susanne Becker organisiert seit 22 Jahren Seniorenreisen

Von Klaus-Peter Schillig
Altkreis Halle (WB). 60 Jahre Diakonie im Kirchenkreis Halle, 60 Jahre Dienst am Menschen. Das Aufgabenfeld hat sich gewandelt im Lauf der Jahrzehnte. Im Rahmen einer Serie stellt das WESTFALEN-BLATT »Menschen in der Diakonie« und ihre Tätigkeiten vor. Heute: Susanne Becker, Organisatorin der Seniorenreisen.

Zwei großformatige Fotos hängen hinter ihrem Schreibtisch, gerahmt und hinter Glas. Geschenke von Teilnehmern der Seniorenfreizeit auf Baltrum. Denn wenn Senioren aus dem Altkreis verreisen, wenn dazu noch das »Haus Sonnenwinkel« das Ziel ist, wenn Orte wie Bad Sachsa, Bad Wildungen oder Bad Endbach angesteuert werden, dann ist meist Susanne Becker im Spiel. Die 44-jährige Wertheranerin, Mutter einer 16-jährigen Tochter und verheiratet mit dem »Jugendarbeiter« Volker Becker, ist bei der Diakonie im Kirchenkreis für die Freizeiten zuständig.
Susanne Becker kann auf viel Erfahrung zurückblicken, hat sie doch selbst früher Jugendfreizeiten begleitet. Seit 24 Jahren arbeitet sie für die Diakonie, davon 22 Jahre in der Altenerholung. »Daran hängt mein Herzblut«, gesteht sie im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Sie freut sich, wenn es den Teilnehmern mal wieder gefallen hat. Sie wünscht sich aber ebenso Kritik, nimmt deshalb immer an den Nachtreffen teil, wo Fotos und Erinnerungen ausgetauscht werden.
Die Organisation der Fahrten ist nur ein Teil der Arbeit für die Diakonie, aber der, der ihr am meisten Spaß macht. Die Wertheranerin muss nicht nur die Fahrt selbst und den Aufenthalt planen, sondern jeweils auch geeignete ehrenamtliche Begleiter finden. Die Teilnehmer jedenfalls müssen sich um nichts kümmern, sogar die Kurtaxe wird direkt von Halle aus bezahlt. Auch vor Ort gibt es ein umfangreiches Angebot, das Mitmachen ist allerdings freiwillig.
Aber meist machen die Senioren ganz viel gemeinsam, weiß Susanne Becker aus den vergangenen Jahren. Denn wer mit der Diakonie in Ferien fährt, will etwas in Gemeinschaft unternehmen. sucht Unterhaltung und Kontakte. »Und wer einmal dabei war, fährt meist mehrmals mit«, berichtet die Organisatorin.
Das »Haus Sonnenwinkel« auf Baltrum wird zu 97 Prozent über den Schreibtisch von Susanne Becker gebucht. Schließlich gehört das Haus seit 30 Jahren dem Kirchenkreis, geführt wird es zurzeit vom Ehepaar Merker. Wenn keine Gruppen aus dem Altkreis Halle auf der Insel sind, werden natürlich auch Anfragen anderer Gemeinden oder Kirchenkreise berücksichtigt.
17 bis 20 Personen sind durchschnittlich pro Reise unterwegs, betreut von zwei ehrenamtlichen Mitarbeitern. Gunhild und Kurz Mickler aus Halle, Wilma und Klaus Lange aus Brockhagen sowie Brigitte und Heinz Kreft aus Halle waren in diesem Jahr schon mit auf Baltrum, Hannelore Mundhenke und Lieselotte Neumann sowie Sabine Pape und Renate Gresselmeier waren in Bad Sachsa und Bad Wildungen dabei, die beiden letztgenannten begleiten auch die Adventsfreizeit in Bad Endbach vom 6. bis 13. Dezember.
130 Personen pro Jahr machen auf diese Art Urlaub, die meisten sind 70 Jahre und älter. Genau deshalb schaut sich Susanne Becker auch jedes neue Reiseziel, wie zuletzt den »Forellenhof« in Bad Endbach, auch genau an. Schließlich müssen die Unterkünfte Senioren, besser noch behindertengerecht ausgebaut sein. Sie schaut sich zusätzlich die Umgebung an. Berge müssen schließlich auch für ältere Leute zu erklimmen sein.

Artikel vom 17.10.2006