Kreis Gütersloh (rec). Die mit einem Kleinflugzeug abgestürzten Mitglieder des Rietberger Luftsportvereins sollen fünfmal vergeblich versucht haben, die Landebahn im thüringischen Altenburg anzusteuern. Das verlautet aus dem Tower des Regionalflughafens. Hauptursache für den Absturz bei Kohren-Sahlis im Kreis Leipziger Land dürfte danach der dichte Nebel gewesen sein. Offiziell bestätigen mag das die ermittelnde Polizei in Leipzig jedoch nicht. Die Untersuchung der Absturzursache werde mindestens noch zwei Monate in Anspruch nehmen, heißt es aus der Pressestelle der Leipziger Polizei. »Bei Nebel bleibt man besten immer am Boden,« sagt Dietmar Gieffers, Geschäftsführer des Rietberger Vereins und leidenschaftlicher Pilot. Sollte einen der Nebel dennoch »erwischen«, habe man strikt nach Instrumenten zu fliegen, niemals »nach Gefühl«. Im Flugzeug habe man stets den Eindruck, waagerecht zu fliegen. »Der Gerd wusste das, er war ein erfahrener Pilot,« stellt Gieffers fest. Vielleicht habe der Peilstrahl des Instrumentenlandesystems die Maschine nicht erfassen können, weil sie bereits zu tief geflogen war. Im Rietberger Verein herrscht Trauer und Fassungslosigkeit. »Wir trauern um unser Vereinsmitglied Steffi und unseren Fliegerkamerad Gerd, die (...) bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen sind. Wir werden euch nie vergessen«, steht auf der Homepage des Vereins. Die gecharterte Vereinsmaschine war wie alle anderen elf Flugzeuge des Vereins nicht versichert. Ihr Wert dürfte bei rund 200 000 Euro gelegen haben. Auf die finanzielle Absicherung der Flugzeuge verzichtet der Verein, weil der Preis für eine Flugstunde sonst um bis zu 35 Euro klettern müsste. Der Verein wurde 1983 als Flugzeug-Haltergemeinschaft gegründet. Mit 650 Mitgliedern aus ganz Westfalen zählt er zu den größten Motorfliegerclubs in Deutschland. Die beiden Opfer des Absturzes wohnten in Dortmund. Sie wollten von Paderborn aus zu einer Familienfeier nach Altenburg fliegen.
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