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Weber und Knüwe einig: »Wir
können mit dem Punkt leben«

Oberliga: Arminia II und SV Lippstadt mit torlosem Remis einverstanden

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Es war die erwartet schwere Aufgabe. Mit einem torlosen Remis trennten sich gestern Arminias Amateure und SV Lippstadt im Brackweder Stadion. Das Verfolger-Duell des Oberliga-Gipfels hatte allerdings auch keinen Sieger verdient. In diesem Punkt waren sich die Trainer Dr. Jörg Weber und Heinz Knüwe einig.

Einhelliger Tenor: »Es gibt eben Spiele, da muss man mit einem Punkt zufrieden sein.« Das letztjährige Kellerkind Lippstadt begann stark und demonstrierte eindeutig, dass der fünfte Tabellenplatz mit 15 Zählern kein Zufall ist. Geschickt stellten die Gäste die Räume zu und ließen die Arminen kaum zur Entfaltung kommen. Auch das vorgelegte Bielefelder Tempo gingen sie locker mit. Dennoch hätte Arminia in Führung gehen können. Robert Tesche Diagonalflanke stoppte Zlatko Janjic elegant mit der Brust, ließ das Leder abtropfen und knallte es direkt aufs Lippstädter Gehäuse. Keeper Milos Mandic konnte den Ball soeben noch mit den Fingerspitzen über die Querlatte drehen.
Die Gefahr war allerdings noch nicht gebannt. Umut Kocins Eckstoß köpfte Furat Sansar völlig freistehend über das Gehäuse.
Auf der anderen Seite blieb »Pepe« Neumanns wuchtiger Freistoß in der vielbeinige Arminia-Abwehr hängen. Eine ähnliche Situation meisterte DSC-Torwart Daniel Riemer wenig später bravorös. Überhaupt war der Formann-Ersatz in seinem ersten Oberligaspiel stets im Bilde. Lobte ihn sein Coach Weber: »Daniel hat viel Ruhe ausgestrahlt. Wichtig war, dass er zu Null gespielt hat.«
Warum Riemer vorab von Torwarttrainer Thomas Schlieck zahlreiche Vorschusslorbeeren erhielt, zeigte er in der 53. Minute. Ein Kopfball von Sven Dyballa wurde lang und länger. Riemer streckte sich mächtig und drehte das Leder noch um den Pfosten.
Aufgrund der hohen Laufbereitschaft schwanden in der Schlussviertelstunde die Lippstädter Kräfte zusehends. Dennoch konnte Arminia daraus kein Kapital schlagen, obwohl Janjic und der eingewechselte Pascal Röber den Siegtreffer auf dem Fuß hatten. Bedauerte Jörg Weber: »Von den wenigen Chancen mussten wir eine nutzen.« Allerdings gab er auch zu: »Insgesamt konnten wir uns nicht so durchsetzen, wie wir es erhofft hatten.« Nils Fischer, der erneut die Arminia-Abwehr sehr gut organisierte, stellte fest: »Das war heute ein klassisches 0:0-Spiel. Im Grunde hat keine Mannschaft etwas Zwingendes herausgespielt.«
Lippstadts Trainer Heinz Knüwe, bei Arminias 3:1-Sieg in Gütersloh aufmerksamer Beobachter, wusste schon, wie dem DSC beizukommen war. Er setzte den routinierten Patrick Neumann auf Tim Danneberg an und störte so das Bielefelder Aufbauspiel empfindlich.
Allerdings gab auch der frühere Bochumer Bundesligaprofi zu: »Unserer hohen Laufbereitschaft mussten wir zuletzt etwas Tribut zollen.« Jung-Profi Umut Kocin blieb recht blass. Bei einem Zusammenprall lockerten sich zwei Schneidezähne, die ihn offensichtlich arg behinderten.
Arminia II: Riemer, Kollmeyer, Stadt, Fischer, Schmidt, Danneberg, Tesche, Sansar (59. Hoffmann), Kocin (74. Röber), Scherning, Janjic.

Artikel vom 16.10.2006