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Tempobremse in der
Ortsdurchfahrt bleibt

Studie des Straßenverkehrsamtes »rettet« Vorschaltampel

Borgholzhausen (SKü). Mit tempobremsender Vorschaltampel ist es in der Piumer Ortsdurchfahrt sicherer als ohne. Dies ist das (erwartete) Ergebnis einer Verkehrsstudie des Straßenverkehrsamtes im Zuge der L 785. Die zwischenzeitlich außer Betrieb befindliche Vorschaltampel soll demnächst wieder in Betrieb gehen.

Wie berichtet, kursierte eine Anweisung aus dem NRW-Verkehrsministerium, nach der die Vorschaltampeln überprüft beziehungsweise abgeschafft werden sollten. Davon wäre auch Borgholzhausen betroffen gewesen, wo man in Höhe des Busbetriebs Leeker nach einem Vorschaltsignal Tempo 50 fahren muss, um bei der nachfolgenden Fußgängerampel grünes Licht zu bekommen. Die vom Straßenverkehrsamt des Kreises durchgeführte Studie ergab nun eine klare Tendenz: Gibt es eine Vorschaltampel, dann reduzieren die Kfz vor der eigentlichen Fußgängerampel ihre Geschwindigkeit. Ohne Vorschaltung hingegen wird das Tempo unmittelbar vor der Ampel sogar erhöht.
Das Straßenverkehrsamt ermittelte dazu die so genannte V 85-Geschwindigkeit, also das Tempo, das 85 Prozent aller Kfz-Fahrer bei ungehinderter Fahrt nicht überschreiten. Mit Vorschaltsignal ergab sich hier 100 Meter vor der Fußgängerampel ein Wert von 48,72 km/h, während es zehn Meter vor der Ampel noch 45,87 km/h waren. Ohne Vorschaltsignal hingegen stieg die Geschwindigkeit von 50,03 km/h auf 51,36 km/h. Die absoluten Zahlen sind wegen vieler Fehlerquellen mit großer Vorsicht zu genießen, wichtig aber ist die Tendenz. Und die weist zweifelsfrei nach, dass es mit Vorschaltsignal langsamer und damit sicherer zugeht als ohne. Das Straßenverkehrsamt hat entsprechend eine Anordnung erlassen, in der der Landesbetrieb Straßen NRW aufgefordert wird, das Vorschaltsignal bald wieder in Betrieb zu setzen. Der Leiter des Ordnungsamtes im Piumer Rathaus, Manfred Warias, begrüßt diese Entscheidung. »Gerade auch vor dem Hintergrund der vielen Diskussionen um die Sicherheit im Zuge der Ortsdurchfahrt«, fügte er hinzu.
Das Straßenverkehrsamt hat bei den Tempomessungen auch eine Verkehrszählung auf der L 785 mit durchgeführt, allerdings nur in Fahrtrichtung Werther. Danach befahren rund 5 200 Kfz in 24 Stunden diesen Bereich der Ortsdurchfahrt. Davon sind rund 530 Lkw (also etwa zehn Prozent) sowie rund 100 Lkw-Züge. Nimmt man die andere Fahrtrichtung hinzu, kommt man hochgerechnet auf mehr als 10 000 Kfz in 24 Stunden.

Artikel vom 13.10.2006