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Aachen 19 Stunden auf dem Gipfel

Arminias nächster Gegner: Trainer Jürgen Klopp warnt seine Mainzer


Mainz (dpa). Die Tabelle der Fußball-Bundesliga will sich Michael Frontzeck erst nach dem 34. und letzten Spieltag ausschneiden, wenn dort der Klassenverbleib von Alemannia Aachen dokumentiert ist. »Unsere Tabellenführung ist eine tolle Sache für die Fans und das Umfeld. Auch ich habe nichts dagegen. Aber es sind nur drei Punkte gegen den Abstieg, die uns keiner mehr nehmen kann«, sagte der Coach, nachdem der Aufsteiger dank des 3:1-Sieges beim FSV Mainz 05 für einen Tag erstmals seit dem 24. August 1968 an der Spitze der Eliteliga stand.
Das Hochgefühl dauerte 19 Stunden, dann zogen die Renommierclubs Werder Bremen, Bayern München und Schalke 04 wieder an dem Emporkömmling vorbei. Vor 38 Jahren wurden die Alemannen Vizemeister hinter Bayern München, in der Folgesaison stiegen sie als Tabellenletzter ab.
Das will Frontzeck unbedingt vermeiden: »Ich weiß, es werden noch schwere Zeiten auf uns zukommen. Aber die Expertenmeinung, dass wir erster Absteiger sein werden, habe ich nie geteilt. Dafür hat die Mannschaft sehr viel Substanz. Ich hoffe, dass wir die anvisierten 40 Punkte schaffen.«
Auf mageren sieben Zählern blieben dagegen nach der ersten Heimpleite seit acht Spielen die Mainzer sitzen, die Gefahr laufen, dass ihnen die Alemannia den Ruf als »Kultclub« der Liga streitig macht. FSV-Präsident Harald Strutz (»Wir hätten noch fünf Stunden spielen können, ohne ein Tor zu machen«) warnte indes vor Panikmache: »Wir haben keinen Grund, unruhig zu werden.« Trainer Jürgen Klopp hatte Mühe, die Niederlage zu erklären: »Ich habe eine Menge Fehler, aber auch viele positive Dinge gesehen.« Und er warnte vor der nächsten Aufgabe: »In Bielefeld könnte es wieder sehr, sehr schwer werden.«

Artikel vom 16.10.2006