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Zionskirche im städtischen
Leben stärker verankern

Kantor Christof Pülsch zieht neue Orgelkonzertreihe auf


Bielefeld (uj). Still war es rund um die Kirchenmusik an der Zionskirche in Bethel geworden, seit Kantor Johannes Vetter vor einem Jahr den Dienst quittiert hatte. Zum 1. August nun hat Christof Pülsch die Nachfolge übernommen, und langsam kehrt das musikalische Leben auf den Zionsberg zurück.
Die Chöre der Gemeinde zu stärken und jedem ein eigenes Profil zu geben, räumt der 30-Jährige Vorrang ein. »Durch den Wechsel und die lange Vakanz hat die Kantorei an Mitgliedern verloren. Sie wieder aufzubauen genießt Priorität«, sagt Pülsch, der erst einmal das Vokalensemble und die Kantorei zusammenlegt, um einen funktionstüchtigen chorischen Klangkörper für größere kirchenmusikalische Werke zu schaffen.
Stärker positionieren möchte der neue Kantor auch den Gosenchor, der ein gemischtes Unterhaltungsrepertoire pflegt, sowie den Zionschor, in dem behinderte und nichtbehinderte Menschen gemeinsam singen.
Ebenso wird der Pflege der Orgelmusik künftig wieder ein gebührender Platz eingeräumt. »Wir haben ein wunderbares Instrument und einen schönen Kirchenraum«, unterstreicht Pülsch. Beidem will er mit einer neuen Orgelkonzertreihe Rechnung tragen.
Sie beginnt im Januar und findet jeweils am zweiten Sonntag im Monat, 17 Uhr, statt. Neben eigenen Konzerten - der Grohmann-Schüler verfügt über ein A-Examen mit Konzertreife - werden regionale und überregionale Organisten ihre Visitenkarte an der Schuke-Orgel abgeben. Als erstes größeres Projekt präsentiert Christof Pülsch im Wechsel mit Alexander Müller, Gütersloh, sämtliche sechs Symphonien von Louis Vierne. Eintritt wird nicht erhoben. Am Ende wird um eine Kollekte gebeten. »Es wäre schön, wenn die Reihe so gut angenommen würde, dass wir sie international ausbauen könnten«, hofft Christof Pülsch, der damit auch das Ziel verfolgt, die Zionskirche stärker im städtischen Leben zu verankern.
Der aus Bremerhaven stammende Pülsch ist in Bielefeld kein Unbekannter. Von Oktober 2005 bis April 2006 bekleidete er die Kantorenstelle an der Altstädter Nicolaikirche.

Artikel vom 11.10.2006