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Gemeinsam leben und betreut werden

Bethel investiert fünf Millionen Euro in ein neues Pflegezentrum für alte Menschen in Quelle

Von Annemargret Ohlig
Quelle (WB). Einst lernten hier die Fahrschüler perfektes Einparken und ähnliches. Künftig wird auf einem Teil des früheren Verkehrsübungsplatzes Quelle, am heutigen Galoppweg neben dem Kindergarten an der Carl-Severing-Straße, ein zentraler Mittelpunkt der Altenarbeit sein: das »Pflegezentrum Quelle«.

Vier bis fünf Millionen Euro investiert der Stiftungsbereich Altenhilfe der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel dort in einen Neubau mit 80 Pflegeplätzen für alte Menschen. Die Grundsteinlegung soll bereits im nächsten Monat durch den Generalunternehmer, die Ummelner Firma Goldbeck, erfolgen. Möglicher Bezugstermin: September 2007.
»Unser Queller Haus wird dem Pflegezentrum ähneln, das die Altenhilfe Bethel Anfang 2005 in Bielefeld am Lohmannshof eröffnet hat«, sagt Diakon Carsten Böhrnsen, verantwortlich für Finanzen und Ökonomie im Stiftungsbereich Altenhilfe, Nazareth und Sarepta. Beide Pflegezentren wurden, beziehungsweise werden vom Bielefelder Architekturbüro Pappert und Weichynik für den Betheler Stiftungsbereich geplant.
Bewusst habe man sich für »nur« 80 stationäre Plätzen entschieden, erklärt Böhrnsen. Weil in einem überschaubaren Pflegezentrum besser auf die individuellen Bedürfnisse älterer Menschen eingegangen werden könne. Dieses geschieht in Quelle in acht Pflegegruppen mit je zehn Bewohnern. Zudem werden vier bis sechs Kurzzeitpflegeplätze »eingestreut«. Zentraler Mittelpunkt der Wohnpflegegruppe ist ein offen gestaltetes Wohn- und Esszimmer mit Terrasse oder Balkon. Gleichwohl können sich die Senioren ins Private zurückziehen - jeder Bewohner hat nämlich ein Einzelzimmer mit eigener Nasszelle.
Auffällig ist, dass bewusst auf lange Flure verzichtet wurde. Im übrigen sind alle Räume auch von bettlägerigen Menschen zu erreichen. Die Plätze der Wohnpflegegruppen werden dabei so gestaltet, dass Senioren bei zunehmendem Pflegebedarf möglichst weiter in der vertrauten Gruppe und ohne Umzug innerhalb des Hauses versorgt werden können.
Zudem sollen positive Erfahrungen, die bereits im Pflegezentrum Am Lohmannshof gemacht wurden, künftig in Quelle übernommen werden. So erfolgt die Zubereitung der Mahlzeiten nicht zentral, sondern in den Küchen der einzelnen Etagen. Wer von den Bewohnern mag, kann sich dabei an ganz normalen Tätigkeiten wie der Essenszubereitung durch hauswirtschaftlich qualifizierte Mitarbeiterinnen beteiligen.
Obwohl das Pflegezentrum nicht speziell für Menschen gedacht ist, die an Demenz erkrankt sind, wird auch für deren Bedürfnisse sehr wohl einiges getan. »Die Zahl der alten Menschen mit dieser Erkrankung nimmt stetig zu - deshalb stellen wir uns natürlich auch darauf ein«, erklärt Diakon Carsten Böhrnsen. Unter anderem wird es auf dem Grundstück eine Gartenanlage mit einem geschützten Bereich geben - einen so genannten Sinnes-Garten.
Und noch etwas plant der Stiftungsbereich Altenhilfe: Über das vollstationäre Angebot hinaus soll im Pflegezentrum eine differenzierte Altenarbeit stattfinden - mit Beratungsangeboten für ambulante Hilfen, Servicediensten aber auch kulturellen Angeboten, offenem Mittagstisch, Fußpflege und ähnlichem.
l Weitere Informationen über das Pflegezentrum und einen Einzug sind unter der kostenlosen Rufnummer 08002583644 der zentralen Aufnahme- und Beratungsstelle des Stiftungsbereiches Altenhilfe möglich.

Artikel vom 07.10.2006