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Oelsmeier überrascht CDU

War schon nominiert: Herbert Temborius
Geht nicht in Pension: Robert Oelsmeier

Kehrtwende: Delbrücks Bürgermeister bleibt doch im Amt

Von Jürgen Spies
Delbrück (WV). Personalpolitischer Paukenschlag in Delbrück: Bürgermeister Robert Oelsmeier (64; CDU) wird nun doch im Amt bleiben.

Die Neuwahl eines Bürgermeisters, die im Frühjahr kommenden Jahres hätte erfolgen sollen, weil der Amtsinhaber mit Erreichen des klassischen Rentenalters von 65 Jahren ausscheiden wollte, ist damit hinfällig. Die Delbrücker CDU hatte schon vor Monaten in Person von Herbert Temborius (51) einen Bewerberkandidaten gewählt. Der Scharmeder leitet die Polizeiverwaltung in Paderborn.
Oelsmeier hatte bisher nur mündlich angekündigt, zum Jahresende aufhören zu wollen. Allgemein und in CDU-Kreisen war erwartet worden, dass er in Kürze gegenüber Landrat Manfred Müller auch schriftlich seine Absicht erklärt. Doch es kam zur Kehrtwende.
Zur Begründung gab der Bürgermeister und frühere Stadtdirektor an: »Nachdem ich in den letzten Wochen von Einzelpersonen, aber auch von Vertretern gesellschaftlicher Gruppen gebeten worden bin, weiter im Amt zu bleiben, habe ich am Donnerstagabend der CDU-Fraktion sowie dem Stadtverbandsvorstand der CDU erklärt, dass ich hierzu bereit bin, falls ich weiterhin von einer deutlichen Mehrheit innerhalb der CDU unterstützt werde. Nach interner Beratung ist mir mitgeteilt worden, dass es hierfür eine Mehrheit von über 80 Prozent innerhalb der genannten CDU-Gremien gibt. Ich habe daraufhin erklärt, dass ich auf einen Antrag auf Versetzung in den Ruhestand verzichte und voraussichtlich bis zum Ende der Wahlperiode (2009) im Amt bleiben werde.«
CDU-Stadtverbandsvorsitzender Hubert Sprick erklärte in einem Gespräch mit dieser Zeitung, Oelsmeiers Entscheidung müsse akzeptiert werden. Der Bürgermeister leiste bereits seit 40 Jahren gute Arbeit in der Delbrücker Verwaltung. Sprick bedauerte jedoch, dass sich Oelsmeier erst jetzt endgültig entschieden habe: »Wir hätten uns viel Arbeit sparen können. Insofern tut es mir leid für die Mitglieder der Bürgermeisterfindungskommission und für den von uns letztlich als Kandidaten benannten Bewerber Herbert Temborius.«
Temborius wurde unmittelbar nach der CDU-Sitzung informiert. »Selbstverständlich respektiere ich die Entscheidung von Herrn Oelsmeier, die für mich völlig überraschend kommt«, lautete die Reaktion des 51-Jährigen. Er betonte, er sei dankbar, dass er in den vergangenen Monaten in Delbrück viele Freundschaften habe schließen können. Lokalteil

Artikel vom 30.09.2006