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Radici rettet Steilmann

Aber jeder vierte Arbeitsplatz wird gestrichen


Bochum (dpa). Mit dem Einstieg des italienischen Handelsdienstleisters Miro Radici ist die Rettung des angeschlagene Bochumer Textilunternehmen Steilmann nun perfekt. Nach einem fünftägigen Verhandlungsmarathon hatte der Investor Montagabend die Verträge für die Übernahme des Konzerns unterzeichnet. Noch Mitte vergangener Woche hatte Geschäftsführerin Ute Steilmann überraschend eine Insolvenz des Unternehmens angekündigt und die Verhandlungen mit Investoren für gescheitert erklärt. Am selben Tag waren die Gespräche jedoch wieder aufgenommen worden.
Der Chef der deutschen Miro-Radici-Niederlassung, Michele Puller, kündigte unterdessen im Westdeutschen Rundfunk (WDR) die Streichung von 100 bis 120 Arbeitsplätzen an. Damit wäre etwa jede vierte der noch 460 in Deutschland verbliebenen Stellen bedroht. Auch betriebsbedingte Kündigungen seien dabei nicht ausgeschlossen, hieß es. Nach dem Einstieg von Miro Radici werde Steilmann innerhalb von zwei Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben, kündigte Puller an.
»Ich bin hoch erfreut, dass damit die Traditionsmarke erhalten bleibt«, sagte NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) gestern. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers will die Landesregierung die Investition fördern. Der Name Steilmann weitergeführt, hieß es.

Artikel vom 27.09.2006