25.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Robert Lebeck zeigt die private Romy

Symposium zur Ausstellung im Rathaus: Drei Kunst-Studierende geben tiefe Einblicke

Versmold (OH). Vielleicht lag es am Begriff »Symposium«, vielleicht auch am Zeitrahmen von dreieinhalb Stunden - an den Aufnahmen Robert Lebecks und den Fachvorträgen des Symposiums am Freitagabend zur Foto-Ausstellung im Rathaus lässt sich die geringe Zahl von nur einem Dutzend Zuhörer sicherlich nicht festmachen. »Je tiefer in ein Thema eingetaucht wird, desto exklusiver wird der Kreis der Interessierten«, so Bürgermeister Thorsten Klute.

Die, die Freitagabend gekommen waren, hatten keinen Grund, ihre Entscheidung zu bereuen. Drei aktuelle und ehemalige Studierende des Fachbereichs Kunst der Uni Osnabrück vermittelten Interessantes zur Entwicklung der Fotoreportage, der beruflichen Karriere des Fotografen Robert Lebeck und dessen Arbeiten. Um den Zuhörern nicht allzu theoretische Vorträge zuzumuten, setzten die drei Referenten und Kunstdozentin Friederike von Behren auf Anschauliches und wechselten mit den Gästen zwischen Sitzungssaal und Ausstellungsfläche im Foyer. Jedem Vortrag schloss sich eine Diskussionsrunde an.
Gabriela Sophia Gramann gestand der Fotoreportage, deren Vorläufer im 19. Jahrhundert Radierungen, Stiche und Zeichnungen gewesen seien, eine besondere kritische Distanz zu. Die Fotoreportage habe die Wahrnehmung der Welt geprägt, sie erfasse einzelne Augenblicke realer Vorgänge. Roberta Grasselli zeichnete den Weg Robert Lebecks nach, der als Student in den USA in Magazinen die Fotografie für sich entdeckt und sich als Autodidakt im Laufe der Zeit zu einem der profiliertesten zeitgenössischen Fotografen Deutschlands entwickelt hat.
Einen speziellen Zyklus aus Lebecks Gesamtwerk griff Sebastian Gehnen heraus. An den Aufnahmen von Schauspielstar Romy Schneider, zu der auch ein enger privater Bezug bestand, stellte Gehnen, selbst ausgezeichneter Fotograf, die besondere Qualität der Lebeck-Bilder heraus. Denn Lebeck zeigte bei seinen Portraits nicht die öffentliche Person, sondern gezielt den privaten Menschen.
Während sich die Symposium-Teilnehmer unter fachkundiger Begleitung ein intensives Bild machen konnten, bietet sich allen an Lebecks Aufnahmen Interessierten noch bis zum 26. Oktober die Gelegenheit, die Aufnahmen im Rathaus-Foyer zu sehen. Die Ausstellung ist montags bis mittwochs von 7.30 bis 17 Uhr, donnerstags von 7.30 bis 18 Uhr sowie freitags von 7.30 bis 12.30 Uhr geöffnet.

Artikel vom 25.09.2006