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Ein Wechselbad der Gefühle

Fußball-Verbandsliga: SpVg. Brakel - Borussia Emsdetten 4:3

Von Sylvia Rasche
Brakel (WB). Das war ein hartes Stück Arbeit. Mit 4:3 (1:1)-Toren setzte sich Fußball-Verbandsligist SpVg. Brakel gestern Nachmittag gegen Borussia Emsdetten durch und erlebte dabei ein Wechselbad der Gefühle.

Werner Koch ballte gleich beide Fäuste, als Schiedsrichter Tilmann Mender aus Mettinghausen gegen 16.50 Uhr endlich abpfiff. »Dieser Tag kostet mich mehrere Jahre meiner Rente«, meinte Koch fix und fertig. Bevor sein Team den vierten Saisonsieg unter Dach und Fach bringen konnte, war vor allem in der Schlussphase im Sportzentrum am Pahenwinkel Spannung pur angesagt.
Mit starken fünf Minuten und gleich zwei vergebenen Chancen von Daniel Richter startete die SpVg. Brakel in die Partie, knüpfte allerdings nicht an die starken Leistungen der vergangenen Heimspiele an.
In der 36. Minute ging Emsdetten mit einem Freistoß vom Daniel Ruwe mit 1:0 in Führung. Brakel glich unmittelbar vor der Halbzeit per Elfmeter aus. Muhammed Bozkurt verwandelte sicher. Vorausgegangen war laut Schiedsrichter Mender ein Handspiel des Emsdettener Kapitäns André Klostermann.
In der zweiten Halbzeit startete Brakel stark, riss das Geschehen an sich und legte in der 54. Minute durch einen wuchtigen Kopfball von Fabian Tewes nach einer Schmidt-Ecke den Führungstreffer nach. »In diesem Moment war ich sicher, dass wir gewinnen würden«, schildert Werner Koch. Doch spätestens nach dem 2:2-Ausgleichstreffer durch Bartosz Zdamowicz (61.) bekam seine Elf den Gegner nicht mehr in den Griff. Jetzt spielte nur noch der Gast. Als der dann auch noch durch einen Kopfball des eingewechselten Jan Krampe mit 3:2 (75.) in Führung ging, schien die Sache gelaufen. »Da habe selbst ich nicht mehr damit gerechnet, dass wir das Ding hier noch drehen«, gab Koch nach dem Schlusspfiff zu.
Dabei war der Trainer sogar beim Ausgleichstreffer der entscheiden Mann. Brakels Fabian Tewes wurde etwa 19 Meter vor dem Tor gefoult. Linienrichter Maxim Nsimba hob die Fahne, doch sein Chef auf dem Platz ließ die Partie weiterlaufen. Erst als Koch den Unparteiischen lautstark auf seinen Kollegen an der Linie aufmerksam machte, verhängte der den fälligen Freistoß. Daniel Schwager hämmerte das Leder an den Pfosten, Christian Groppe behielt die Übersicht und schloss zum 3:3 ab (86.). Zwei Minuten später war Daniel Schwager wieder zur Stelle. Diesmal tauchte er frei vor Torwart Sebastian Donaszewski auf, behielt die Nerven und erzielte das viel umjubelte 4:3.
Verdient oder nicht? »Keine Ahnung«, meinte Werner Koch ehrlich. Er musste die Geschehnisse der 90 Minuten erst einmnal verarbeiten.
Sicher ist in jedem Fall: Dieser Dreier verschafft den Brakelern eine glänzende Position für das Spitzenspiel beim VfB Fichte Bielefeld am kommenden Wochenende.

Artikel vom 25.09.2006