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Violinistin verzaubert ihr Publikum

Alexandra Maschina gibt Konzert in der Rahdener St. Johannis-Kirche


Rahden (WB). Alle Liebhaber guter klassischer Musik erlebten einen beeindruckenden Abend in der St. Johannis-Kirche. Dort gab die junge Violinen-Virtuosin Alexandra Maschina zusammen mit Elena Rosanova ein Konzert. Als Alexandra Maschina zur Violine griff und ihren Auftritt mit Johann Sebastian Bachs »Chaconne aus Partida d-moll« begann, ließen sich die zahlreichen Zuhörer von dem Violinenspiel der begnadeten 22-Jährigen entführen.
Die klagenden hohen Töne, der Wechsel von kurz gestoßenem und gebundenen Spiel: Das Stück bot eine vielfältige emotionale Palette, und es gab wohl keinen in der Kirche, dem diese Interpretation nicht zu Herzen ging. Dies lag nicht zuletzt an der Violinistin, die sich auf die verschiedenen Stimmungen einließ und ihre Klasse bewies.
Begleitet wurde sie von der Pianistin Elena Rosanova, die mit kraftvoller »Harmonie« am Piano das Allegro und Adagio aus dem »Concerto Nr. 3 in G« des jungen Wolfgang Amadeus Mozart einleitete. Es folgte eine bemerkenswerte grandiose Vorstellung von beiden. Während die oberen Töne des Pianos wohlartikuliert dahinflossen, setzte die Violine starke, antreibende Akzente.
Schon vor zwei Jahren kamen etliche aus dem Auditorium in den Genuss eines Konzertes von Alexandra Maschina, deren Qualität nun auch amtlich bestätigt wurde. »Mit maximaler Punktzahl schloss sie ihr Musikstudium in Rotterdam ab«, gab Detthard Wittler, Vorsitzender des Veranstalters KULTÜR, bekannt und fügte hinzu: »Entsprechend dieser Qualifikation wurde das Programm ent-worfen.«
Und so verwunderte es nicht, dass sich die Künstlein mit Werken von Eugene Ysaye, Guiseppe Tartini und Pablo de Sarasate, drei der größten Violinisten ihrer Zeit, sehr anspruchsvolle Kompositionen auswählte und ihre eigene Virtuosität bewies. So boten Piano und Violine in der zweiten Sonate eindrucksvolle Stärke, die in einem melancholisch-melodischen Fluss mündeten, bevor kraftvolles und technisch höchst anspruchsvolles Violinenspiel zelebriert wurde.
Das Publikum, das mit seinen Ovationen die Künstlerinnen von einer Zugabe überzeugte, war verzaubert und begeistert zugleich, wie auch Martin Knost. Über ihn und seine Frau Ingrid kam der Kontakt zu Alexandra Maschina zustande. Und beide sind sicher, dass das in Rahden wohl eine der letzten Gelegenheiten gewesen sei, diese Künstlerin zu hören. »Bald beginnt wahrscheinlich ihre vielversprechende Solo-Karriere, dann spielt sie überall auf der Welt.« Matthias Lippold

Artikel vom 25.09.2006