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Zu sehr auf Rückraum fixiert

TuS Spenge steigert sich, verliert aber auch gegen Emsdetten

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Die »rote Laterne« hat der TuS Spenge an Nachbar HSG Augustdorf-Hövelhof abgegeben und ließ gegen den TV Emsdetten eine Steigerung erkennen. Allerdings: nach der 26:27 (13:14)-Heimniederlage wartet der Handball-Zweitligist weiter auf den ersten Punkt.

Entscheidend war die Phase zwischen der 38. und 52. Minute, in der die Spenger nach einer 17:16-Führung nur noch einen Treffer erzielten und mit 18:23 gegen einen cleverer wirkenden TVE vorentscheidend in Rückstand gerieten. In dieser Phase wurde das derzeitige Manko deutlich. Weniger die viel kritisierte 6:0-Abwehr, die vor allem in der ersten Halbzeit gut stand, sondern vielmehr der Angriff bereitet derzeit die Probleme. Ohne den verletzten Linkshänder Stefan Dessin fehlte (noch) eine wichtige Alternative, das Rückraumspiel lastete zu sehr auf den Schultern von Jan Rüter, vom Kreis ging überhaupt keine Gefahr aus, Linksaußen ist Michael Scholz derzeit weit von seiner gewohnten Gefährlichkeit entfernt und die Torhüter Carsten Mundhenk und Johnny Dähne können im Moment auch kein Spiel für ihre Mannschaft »im Alleingang« gewinnen.
In den ersten 30 Minuten bewies der TuS zunächst Moral, als ein 3:6-Rückstand (13.) nach einer Auszeit in eine 9:8-Führung umgewandelt wurde. Die Abwehr stand gegen die Rückraumschützen gut. lediglich die Außen hatten zu viel Spielraum. Und im Angriff hatte David Kreckler mit einer guten Quote und sieben Toren den größten Anteil an der knappen Spenger Pausenführung.
Die »Torquelle Rechtsaußen« war jedoch mit Beginn der zweiten Halbzeit versiegt, weil Kreckler um eine Pause gebeten hatte und Ersatzmann Maik Dittrich gleich mit einem Fehlwurf startete. Als Kreckler wieder hereinkam, scheiterte auch er am guten TVE-Keeper Cleverly. Von den drei Rechtshändern im Rückraum ging letztlich zu wenig Torgefahr aus, so dass der TVE sich durch seine besten Spieler, Linksaußen Blank, Goldin und Spielmacher Pries auf 18:23 absetzte. Zwei zwar vertretbare aber sehr kleinliche Zeitstrafen gegen Alexander Weiß (Klammern nach Ballverlust) und Kreckler (Fuß) machten dem TuS zusätzlich das Leben schwer. Nach dem 21:26 war die Partie eigentlich entschieden, ehe Blank (sein Foul an Wilmsen hätte die rote Karte nach sich ziehen müssen!) und Bilanovic beim TVE Zeitstrafen erhielten. Mit drei Toren in 80 Sekunden brachten Thorsten Bergmann, Weiß und Kreckler Spenge auf 24:26 heran, doch Weevers machte mit seinem sechsten Siebenmeter-Tor zum 24:27 alles klar. Der Anschlusstreffer zum 26:27 durch Weiß fiel zehn Sekunden vor dem Abpfiff zu spät.

Artikel vom 25.09.2006