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Zuhause ist da, wo
man verstanden wird

Tag der Heimat im Rathaus Rheda

Rheda-Wiedenbrück (de). Der Tag der Heimat hat in Rheda-Wiedenbrück schon eine lange Tradition. Sie wird von den Vertriebenen, aber von Anfang auch von den Heimatvereinen Rheda und Wiedenbrück-Reckenberg sowie von der Stadt in würdiger Weise gepflegt.

Zur Feierstunde am Samstag im Foyer des Rathauses konnte der Vorsitzende der Landsmannschaft Ostpreußen, Hubert Klamert, eine überschaubare, jedoch sehr aufgeschlossene Teilnehmerschar begrüßen. Die Festansprache hielt der stellvertretende Vorsitzende der Landsmannschaft in NRW, Alfred Nehrenheim.
Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe stellte die Bedeutung des Tages der Heimat heraus: »Diese Tradition ermöglicht es uns allen, einmal mehr über den Begriff Heimat gemeinsam nachzudenken«. Die Erinnerung an die Vergangenheit, die den Tag der Heimat stets begleitet, sei voller Schmerz, Leid und Verlust. Vertreibung aus der Heimat bedeute einen unersetzlichen Verlust. Darum sei es wichtig, das Andenken an die Heimat zu bewahren. Für ihn stehe der Tag der Heimat »als Mahnmal gegen alle menschenverachtenden und kriegerischen Handlungen, die Entwurzelung von Menschen zur Folge haben«.
Festredner Nehrenheim erinnerte an die grausame Vertreibung aus dem deutschen Osten. Das Leid habe viele Menschen ohne jede persönliche Schuld getroffen. Den Vertriebenen sei ein Sonderopfer für alle Deutschen abverlangt worden. Das dürfe nie vergessen werden. Darum setzten sich die Vertriebenen für das geplante Zentrum gegen Vertreibung in Berlin ein und hofften auf Unterstützung aller Deutschen. Altbürgermeister und Vize-Vorsitzender des Heimatvereins Rheda, Wilhelm Zünkler, rief einen Ausspruch von Christian Morgenstern in Erinnerung: »Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern, wo man verstanden wird«. Die Feierstunde wurde durch das Mandolinorchester, den Volkstanzkreis und Gedichtvorträge bereichert.

Artikel vom 25.09.2006