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»Preußens Gloria« in allen Gassen

Steimsche Kirmes - Spielmannszug feierte Geburtstag mit Freunden

Von Heinz Wilfert
Steinheim (nf). Musiker und Musikanten bereiten nicht nur Freude, sie machen sich auch viele Freunde. Für den Spielmannszug Steinheim bestätigte sich diese Erfahrung am Samstag eindrucksvoll.

Mehr als 400 Gäste aus Musikvereinen, Spielmannszügen, Chören, aber auch dem Bürgerschützenverein und der StKG Steinheim demonstrierten, dass Musik eine unverwechselbare Sprache habe, wie es Bürgermeister Franzke in seinem Grußwort in der Festschrift zum Ausdruck brachte.
Der Spielmannszug Steinheim zeichne sich gerade durch eine unglaubliche Vielfalt aus, die Auftritte bei Schützenfesten und im Karneval ebenso einschließe wie bei Prozessionen und Jubiläumsfeierlichkeiten. »Für die aktiven Mitglieder ist die Musik seit 45 Jahren Teil des Lebens. Die Musiker leben richtig auf, wenn es musikalisch zur Sache geht«, rief Franzke den Musikern und Gästen zu.
Richtig zur Sache ging es beim Finale, als Martin Jasperneite, der Stabführer des Spielmannszuges Ottenhausen, den Tambourstab zum Gemeinschaftsspiel »Preußens Gloria« schwang. Danach ging es schnurstracks ins Festzelt, wo die Bühnenspiele der Vereine anstanden und alle Aktiven des Spielmannszuges Steinheim geehrt wurden, darunter Josef Hördemann, der seit 45 Jahren die Trommelstöcke wirbeln läßt.
Anton Riesel, Heimatdichter aus Vinsebeck, hatte dem Spielmannszug eigens ein Gedicht gewidmet: »Wenn die Flöten jubilieren!«
Am Festzelt in der Innenstadt hatten sich drei Marschblöcke zu einem Sternmarsch zum klingendem Spiel durch die Emmerstadt formiert, um sich zwischen Kirche und Rathaus zum Festakt aufzustellen. Hier begrüßte Vorsitzender Gerhard Lödige den Spielmanns- und Fanfarenzug Ottenhausen, die Spielmannszüge Leopoldstal, Belle, Oeynhausen, Vinsebeck, Nieheim, Bergheim und Bellenberg, die Blaskapelle Brenkhausen, den Musikverein Steinheim, den Bürgerschützenverein Steinheim, den Elferrat der StKG und die Garde, den Konzertchor Vocale und den MGV Liederkranz, die Freiwillige Feuerwehr und den Heimatverein Steinheim, die alle ihrer Verbundenheit mit dem Geburtstagskind Ausdruck verliehen.
Gerhard Lödige war stolz, dass der Geburtstag des Spielmannszuges gelungen in die Steimsche Kirmes integriert war.
In seiner Festrede freute sich der stellvertretende Steinheimer Bürgermeister Karl-Josef Lödige, dass der Spielmannszug die Menschen durch stimmungsvolles Spiel zueinander bringe.
Entstanden war der Spielmannszugin der Emmerstadt Steinheim vor 45 Jahren als Abteilung des Bürgerschützenvereins, Heinrich Jürgens und Wilhelm Lüke wurden 1961 mit der Leitung beauftragt. Erster Tambourmajor war Liborius Claes, dessen Sohn Werner das letzte verbliebene Gründungsmitglied ist. Auf Claes folgten Wilhelm Lüke, Heinrich Faber und Meinolf Ostermann (seit 1975).
Mit einem besonderen Dank belohnte Vorsitzender Gerhard Lödige die »Mutter des Vereins«, Elfi Bracht. Sie führte über Jahrzehnte die Kinder und Jugendlichen an die Spielmannszugmusik heran und übernahm uneigennützig deren Ausbildung und Betreuung. Als langjährige Vereinswirtin hatte sie zudem großen Anteil an den Festen, denn im Spielmannszug kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz.
Franz Bödeker, Spielmann des Spielmannszuges Ottenhausen, begleitete das bunte Geschehen in Steinheim mit einigem Wehmut, denn er befindet sich auf Abschiedstour. »Wir nennen ihn nur Herr Sonnenschein«, so seine Kollegen, doch nach 40 Jahren aktiver Zeit und langjähriger Vorstandsarbeit soll Ende des Jahres Schluss sein.

Artikel vom 25.09.2006