25.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Staatssekretär lobt das
Erfolgsmodell Bürgerbus

Günter Kozlowski fährt Bus am »Tag des Ehrenamtes«

Werther (el). Mit spezieller Lizenz in der Tasche startete Günter Kozlowski am Samstag auf die Tour von Werther nach Häger. Sein Fahrzeug: Der Bürgerbus, der sich an diesem »Tag des Ehrenamtes« noch einmal als außerordentlich erfolgreiches Projekt vorstellte.

Seit vier Jahren fährt der Bürgerbus in Werther Erfolg um Erfolg ein. Die 24 ehrenamtlichen Fahrer beförderten mittlerweile 55 000 Fahrgäste und haben insgesamt 10 000 Arbeitsstunden geleistet. Und das alles freiwillig. Denn das Ehrenamt sei in keiner Weise eine Pflichtübung - im Gegenteil, meinte der Staatssekretär im NRW-Ministerium für Bauen und Verkehr, Günter Kozlowski (CDU): »Ehrenamt macht Freude und stärkt die Gemeinschaft. Wer ein Ehrenamt übernimmt, leistet nicht nur seinen Mitbürgern einen großen Dienst, sondern profitiert auch selbst von unschätzbaren Erfahrungen.«
Das sah auch Ulrich Jaeger von der Bielefelder Busverkehr Ostwestfalen GmbH (BVO) ähnlich. Die BVO unterstützt den Wertheraner Bürgerbus, ebenso wie das Land, das jährlich 5000 Euro beisteuert. »Aber selbst unterhalten könnten wir eine solche Linie nicht«, sagte Ulrich Jaeger. »Vor allem die Personalkosten wären viel zu hoch.« So ist es ein glücklicher Umstand, dass sich in Werther so viele Menschen für dieses Ehrenamt begeistern. Bürgerbus-Vereinsvorsitzender Hans-Werner Böhme erläuterte: »Meist sind es Personen, die sich vielfältig engagieren und nicht nur ein Ehrenamt übernommen haben.« Die Zusammenarbeit funktioniere daher hervorragend, sehr kollegial »und immer mit einem Lächeln«.
Und so begrüßte Günter Kozlowski die Gäste, unter ihnen auch Bürgermeisterin Marion Weike, ebenfalls mit einem Lächeln. Er hatte für diesen Tag nicht nur den zwingend notwendigen Personen-Beförderungsschein in der Tasche. Hans-Werner Böhme hatte ihm auch sein eigenes »Fahrer«-Schild angefertigt. »Jeder Fahrer hat so ein Schild«, übergab er die Karte - natürlich lächelnd. Schließlich sollen die Bürger, die hier für Wertheraner fahren, nicht anonym bleiben. Außerdem stand dem »neuen Fahrer«, der die Tour von Werther nach Häger ganz fahrplanmäßig übernahm, auch ein Berater zur Seite, der vor allem auf die korrekte Wegstrecke achtete.

Artikel vom 25.09.2006