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Abgeschossen in den
letzten zehn Minuten

SVEW reichte 3:1-Führung in Münster nicht

Aus Münster berichtet Klaus Pilz
Münster (HK). Thomas Drewes, Manager des Fußball-Verbandsligisten SV Enger-Westerenger, konnte die 3:4 (2:1)-Niederlage bein Preußen Münster II nicht fassen. »Der Gegner war klinisch tot, und wir reichen ihm die Sauerstoffflasche.«

Coach Christian Wück war dermaßen geschockt, dass er nach den 90 Minuten wortlos in die Kabinen verschwand. Was die Engeraner Fans kaum noch hören wollen, ist, dass der SVEW die bessere Mannschaft war und wieder verloren hat. Zumindest 80 Minuten lang sah man diesmal wie der sichere Sieger aus, ehe das Unheil zuschlug.
Dabei fing alles nicht gut an. In der 13. Minute verlängerte Mey ein Ecke zu Mohammadi, und der bugsierte die Kugel irgendwie zum 1:0 in den Winkel. Enger war gegen eine extrem schwache Preußen-Truppe überhaupt nicht geschockt. Nach einer Viertelstunde klärte Keeper Szczywel gegen den freistehenden Beckmann. Münster hatte in der 27. Minute eine weitere Großchance durch Gaplan, doch sein Freistoß rauschte knapp neben das Tor.
Welch ein Potenzial in Celik steckt, zeigte er dann nach 38 Minuten. Er umkurvte drei Leute, schoss, und Szczywel konnte nur abklatschen. Mergel stand richtig und staubte zum 1:1 ab. Keine drei Minuten danach fasste sich der deutlich beste Engeraner Konstantin Beckmann ein Herz, ließ sich von der Preußen-Deckung nicht aufhalten und schloss sein Solo mit einem tollen Schuss ins lange Eck zum 1:2 ab. Isektekin scheiterte noch vor dem Wechsel mit einem Heber an Fischer, auf der anderen Seite fand Epp mit Freistoß in Szczywel seinen Meister.
Eine unnötige gelb-rote Karte kassierte Celik dann in der 51. Minute. Auch in Unterzahl ließ sich Enger kaum aus dem Konzept bringen. Eine schöne Kombination über Kurth, Steffen und Mergel führte noch nicht zum Erfolg, doch diesen leitete ein Befreiungsschlag von Lucius ein. Mergel erlief sich das Leder, und ließ dem Preußen-Schlussmann keine Chance - 1:3 und die Entscheidung?
Mitnichten: Enger überließ den Preußen nach und nach das Geschehen, obwohl Epp (Freistoß an die Latte) und Mergel (freistehend per Kopf in die Arme des Torwarts) noch dicke Gelegenheiten ausließen.
Neun Minuten vor Schluss vertändelte Klein den Ball, Aydoglu, legte vor, und Isiktekin vollendete zum 2:3. Der nächste Preußen-Angriff endete mit einem Freistoß. Hesse gab ihn herein, und der Ex-Engeraner Mey wuchtete ihn per Kopf zum 3:3 in die Maschen. Auch damit war noch nicht genug. Eine Minute vor dem Ende ließ sich Engers Abwehr ausspielen. Zuerst rettete Fischer noch gegen Kücük, doch die zweite Hereingabe fand den Kopf von Mohammadi, der per Flugkopfball zum 4:3 einnickte. Am Ende schlug sich der SVEW selbst durch eigene Unzulänglichkeiten.

Artikel vom 25.09.2006