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Trainer Seitz erwartet
einen »heißen Tanz«

SC Paderborn 07 in Jena - Köln-Gastspiel ausverkauft

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Es war die Paderborner Nachricht vom Tage, auch wenn das Gastspiel des Absteigers 1. FC Köln erst in einer Woche ist. 10 129 Zuschauer werden am kommenden Freitag zum ersten Mal für ein ausverkauftes Hermann-Löns-Stadion sorgen. Doch das ist (noch) Zukunft, die Zweitliga-Gegenwart für den SCP heißt FC Carl Zeiss Jena.

»Das wird ein heißer Tanz, so wie das im Osten häufig ist«, sagt Trainer Roland Seitz vor dem Anstoß am Sonntag um 14 Uhr im Ernst-Abbé-Sportfeld und erinnert an die bisher einzige Niederlage (2:3) der Geißböcke an gleicher Stätte vor vier Wochen: »Die Kölner wollten da Fußball spielen und sind niedergekämpft worden. Natürlich müssen wir uns gegenüber der Partie gegen Offenbach spielerisch verbessern, aber wenn wir auch aus diesem Grund den Fehler machen, mehr zu spielen und weniger zu kämpfen, wird es schief gehen. Wir haben Jena im Pokal gegen Köln und in Essen beobachten lassen und wissen alles über diesen Gegner. Der Erfolg kann zunächst nur über den Kampf führen.«
Es ist ein schmaler Grat, denn Seitz sagt auch: »Es ist positiv, dass meine Mannschaft auch mit einer mäßigen Leistung wie gegen Offenbach drei Punkte holen kann. Das zeigt, was in ihr steckt. Am Sonntag hat's auch ohne spielerische Linie gereicht, aber damit werden wir auf Dauer nicht konkurrenzfähig sein.«
Die Kritik fällt dem neuen SCP-Cheftrainer mit zwei Siegen in zwei Spielen (den ersten Erfolg gab's im DFB-Pokal bei Regionalligist Magdeburg) leicht. Er liegt voll im Soll und verfährt nach dem Motto »Never change a winning Team«, auch wenn zuletzt einige Akteure wie Benjamin Schüßler, Hüzeyfe Dogan, Dusko Djurisic oder Torwart Tom Starke weit unter Normalform spielten. »Wir dürfen jetzt den Auftritt gegen Offenbach auch nicht zu schlecht machen. Solange die Mannschaft gewinnt, wäre ich schlecht beraten, etwas zu ändern. Wenn wir dann verlieren, fange ich wieder von vorne an. Hält der Negativtrend bei dem einen oder anderen an, werde ich natürlich reagieren. Schließlich habe ich einen ausgeglichenen Kader und viele Spieler hinten dran, die auf ihren Einsatz warten«, meint Seitz und nennt Timo Röttger, der nach seiner Einwechslung gegen die Hessen das 2:1-Siegtor erzielte.
So werden die Ostwestfalen beim Aufsteiger in Thüringen in unveränderter Aufstellung auflaufen; vorausgesetzt, Mittelfeldstratege Andrew Sinkala hat sich von seinen Oberschenkelproblemen erholt. Auch die Taktik mit zwei Außenstürmern (Erwin Koen, Benny Schüßler) und einem zentralen Angreifer (Kapitän René Müller) bleibt bestehen. »Jena spielt das seltene 3-5-2-System. Ich lasse mich überraschen, wie mein Trainerkollege Heiko Weber auf unsere drei Spitzen reagiert«, so Seitz.

Artikel vom 23.09.2006