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Referees außer Form

Frauen-Oberliga: 27:27 - Halle verpasst Sieg über TVL

Altkreis (guf/star). Union 92 Halle bleibt in der Frauenhandball-Oberliga unbesiegt in der Spitzengruppe, nach dem 27:27 gegen Lenzinghausen war jedoch der Ärger über die schwache Schiedsrichterleistung groß. Steinhagen unterlag beim Ex-Regionalligisten Oberlübbe.

Union Halle - TV Lenzinghausen 27:27 (13:12). »Die Referees waren der Sache nicht gewachsen. Zu einem Spitzenspiel gehören auch Spitzenschiedsrichter.« Dem deutlichen Urteil von Halles Trainer Karl-Heinz Klenke mussten sich auch neutrale Augenzeugen der Partie anschließen: Das Gespann Glarus/Zimmermann aus Hamm, das vor Wochenfrist schon beim Männer-Verbandsligaderby in Steinhagen zur Hektik beigetragen hatte, verlor auch gestern in Halle während der zweiten Halbzeit den Überblick. Sicher wurde die Partie nicht nur temporeich, sondern auch teilweise hart geführt. Aber das Duo leistete mit seiner unsicheren Regelauslegung immer wieder überflüssiger Theatralik Vorschub und legte in der dramatischen Schlussphase zweierlei Maßstäbe an.
Halle bewies speziell mit seinem druckvollen Angriffsspiel, dass die Mannschaft zu Recht mit 6:0 Punkten gestartet ist. Allerdings passte die Chancenverwertung noch nicht zu einer Spitzenmannschaft. »Wir haben die Nervosität nie ablegen können. Dafür stimmte die Moral, mit der kämpferischen Einstellung bin ich hochzufrieden«, sagte Karl-Heinz Klenke. In einem packenden Derby ließ sich Halle auch von drei Siebenmeter-Fahrkarten vor der Pause nicht vom Kurs abbringen. Dass die Schiedsrichter das vermeintliche 14:13 von Yvonne Südmersen nicht anerkannten, war ein weiterer Rückschlag, der bis zum 14:17 (36.) Wirkung zeigte.
Lenzinghausens Rückraum mit dem wurfgewaltigen Duo Wickemeyer/Görög war nie ganz auszuschalten, Kreisläuferin Edita Medjedovic hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Gäste in Überzahl dann auch noch einmal auf 21:24 davonzogen. Doch als Medjedovic und Edda Sommer in der 49. Minuten zeitgleich die dritte Zeitstrafe erhielten, steckte Union dieses Handicap erheblich besser weg: »Da hat die Mannschaft Moral bewiesen«, freute sich Karl-Heinz Klenke. Mit kurzer Deckung gegen Lenzinghausens Hauptschützinnen zog Union zum 27:26 vorbei, agierte dann aber etwas zu hektisch und hatte Pech mit zwei, drei unverständlichen Schiedsrichterentscheidungen. Die so entstandene 5:4-Überzahl nutzte Lenzinghausens Judit Görög drei Sekunden vor Schluss zum äußerst schmeichelhaften Ausgleich.
Tore: Janzen (7/4), K. Huck (5), Pape (5/1), Sommer (4), Pieper (3), Beier (2) und Südmersen.
TuS Eintracht Oberlübbe - Spvg. Steinhagen 31:28 (13:10). Nach hektischer, ausgeglichener Anfangsphase beider Teams nahm sich Steinhagen ab der 20. Minute eine »Auszeit«. Die Spvg. bekam Oberlübbes »Halblinke« nicht in den Griff und lag 8:12 hinten. Dem Drei- bis Vier-Tore-Rückstand liefen die Gäste lange Zeit hinterher. Beim 27:29 hatten sie in der Schlussphase endlich die Chance, auf Tuchfühlung heranzukommen. Doch ein vergebener Tempogegenstoß beendete die Aufholjagd. Auch ohne Speckmann und Terzi hatte Steinhagen eine realistische Chance, diese hohe Auswärtshürde zu nehmen.
Tore: C. Kornfeld (6), Lierse (5/3), Blank (4/2), Schomeier (4), Dröge, Grube (je 3), Hentschel (2) und Büscher.

Artikel vom 25.09.2006