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In der Stadt Halle fiel der Strom aus

Mehrere tausend Haushalte betroffen - Polizei fuhr verstärkt Streife

Stromausfall in Halle, da war Improvisationskunst gefragt. In der Buchhandlung Bunselmeyer betreuten Stefanie Rottmann (l.) und Christiane Walter-Vössing ihre Kunden beim Licht von Kerzen und Taschenlampen. Foto: Stefan Küppers

Von André Best und Stefan Küppers
Halle (WB). Ein Stromausfall hat gestern Nachmittag für mehr als eine Stunde große Teile der Stadt Halle im Kreis Gütersloh lahmgelegt. In einer 10 000-Volt-Leitung, die vom Umspannwerk im Ortsteil Hesseln in die Stadt führt, war eine massive Störung aufgetreten. Hauptsächlich betroffen waren nach Auskunft des Energieversorgers Technische Werke Osning (TWO) die Haller Innenstadt sowie die Ortsteile Künsebeck und Bokel. Der Blackout erfasste mehrere tausend Haushalte.
In zahlreichen Haller Büros und Geschäften ging von 15.15 Uhr an nichts mehr. In der Innenstadt war die Stromversorgung in Teilbereichen nach etwa einer Stunde stabil wieder hergestellt, in einigen wenigen Gebieten musste sogar noch länger gewartet werden. In der Innenstadt war der Strom nach kurzen Versorgungsphasen bis zu vier Mal wieder weg.
Der Blackout ging noch glimpflich aus, denn in wichtigen Einrichtungen wie dem Krankenhaus, der Polizeiwache und dem Wasserwerk sprang sofort die Notstromversorgung an.
Größere Probleme hatte die Kreissparkasse Halle, wo nicht nur Geld- und Überweisungsautomaten ausfielen, sondern über die Störung des Rechenzentrums auch andere Filialen wie die in Borgholzhausen betroffen waren.
Einige Arbeit bereitete den Mitarbeitern von TWO und der Rheinisch-westfälischen Elektrizitätswerke (RWE) die Ermittlung und Eingrenzung der massiven Netzstörung. Denn bis zu 30 Trafostationen im Stadtgebiet mussten einzeln wieder zugeschaltet werden, um die Fehlerquelle ausfindig machen zu können. Am frühen Abend waren zwei Trafostationen immer noch nicht in Betrieb.
Zu Zwischenfällen kam es zum Glück nicht, auch wenn die meisten Ampeln in der Haller Innenstadt ausgefallen waren. Die Polizei fuhr verstärkt Streife. Sowohl bei der Polizei als auch den TWO ließen besorgte Anrufer jedoch die Telefondrähte glühen.
Es war der zweite große Stromausfall in Halle binnen nicht einmal eines Jahres. Zuletzt waren am 25. November 2005 große Teile der Innenstadt ohne Versorgung. Damals lösten heftige Schneefälle im Münsterland eine Kettenreaktion im Netz aus, die auch Halle erreichte.

Artikel vom 20.09.2006