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Protest gegen
den Lügner

Unruhen in Budapest


Budapest (Reuters). Trotz der schwersten Unruhen der postkommunistischen Ära in Ungarn hat Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany Rücktrittsforderungen eine Absage erteilt. Nach heftigen Straßenschlachten zwischen Polizisten und regierungsfeindlichen Demonstranten in Budapest drohte der Sozialist gestern seinen Gegnern, bei neuen Unruhen hart durchzugreifen. Er betonte, die Republik habe »ihre längste und dunkelste Nacht« durchlebt. Bereits kursierende Rücktrittsmeldungen ließ er dementieren.
Die Ausschreitungen mit 150 Verletzten löste ein Tonbandmitschnitt aus, in dem Gyurcsany freimütig erklärt hatte, dass seine Partei vor dem Parlamentswahlen im April die Wähler belogen habe. Mit Steuererhöhungen und drastischen Sparmaßnahmen will Gyurcsany das gewaltige Haushaltsdefizit abtragen. Im Wahlkampf hatte er jedoch noch Steuererleichterungen versprochen.

Artikel vom 20.09.2006