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Sich der kommenden Konkurrenz stellen

Rüttgers rät Airport Paderborn zur Vorsorge


Von Reinhard Brockmann
Paderborn (WB). Der Neubau des Flughafens Kassel-Calden wenige Kilometer jenseits der NRW-Landesgrenze ist nach Auffassung von Jürgen Rüttgers nicht mehr zu verhindern. Das hat der NRW-Ministerpräsident dieser Zeitung erklärt.
Die Region solle sich Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung überlegen, sagte Rüttgers, »die den Markt für einen Flughafen in Hessen so klein machen, dass sich das nicht mehr lohnt.« In der Frage, wer der Bessere sei und die meisten Kunden binden könne, wünscht er sich, »dass das unser Flughafen ist.« Seine Regierung stehe für Gespräche über regionale Initiativen bereit.
Die Fertigstellung des 150 Millionen-Projektes wird bis 2011 erwartet. Unterdessen weist der Fahrgastverband Pro Bahn darauf hin, dass für den Hessen-Airport bereits ein spätere Bahnanbindung vorgesehen ist. Im Almetal zwischen Paderborn und Büren werden derzeit die Gleise demontiert. Dazu Pro Bahn-Sprecher Rainer Wester: »Möglich, dass die Paderborner im Jahr 2020 mit dem Zug nach Calden fahren, während im Almetal Reste einer dann entwidmeten und zugewucherten Bahntrasse liegen.«
Rüttgers bestätigte, dass sein langfristiger Wunsch nach einem zweiten Nationalpark in NRW durch die Ablehnung selbst eines Biosphärenreservats zwischen Warburg und Detmold zunächst ins Stocken geraten sei. Rüttgers: »Wenn sie gewollt hätten, hätten sie es haben können.« Es sei jedoch Grundlage seiner Politik, regionale Wünsche zu respektieren. »Wir machen so etwas nicht gegen die Leute.« Jetzt werde geprüft, welche Möglichkeiten noch bestünden »etwas für den Naturschutz konkret zu tun«, sagte Rüttgers. Er wollte die bisweilen genannten Bereiche Rothaargebirge in Ergänzung zum Kellerwald oder Münsterland nicht kommentieren.

Artikel vom 20.09.2006