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Arminia geht in die Vollen

Gegen den VfL Bochum wollen die Bielefelder jetzt unbedingt nachlegen

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die harte Saisonvorbereitung zahlt sich jetzt aus. »Unser läuferischer Aufwand wurde mit dem Sieg über Bayern belohnt«, stellt Arminias Jörg Böhme fest und versichert: »Gegen München gingen alle ans Limit, aber wir werden auch am Sonntag Bochum nicht unterschätzen.«

Mit dieser Einstellung trifft Böhme genau die Vorstellung seines Trainers Thomas von Heesen. »Aufgrund der personellen Defizite können wir derzeit keinen schönen Fußball bieten. Aber ich erwarte Kampf und Einsatzfreude.«
Nach zwei trainingsfreien Tagen begann der angehende Fußballlehrer gestern mit der Vorbereitung auf die kommende Aufgabe im Ruhrstadion. »Der erste Trainingstag nach der kurzen Pause dient dazu, um wieder in die Abläufe reinzukommen. Aber am zweiten Tag geht es in die Vollen«, deutet der Bielefelder Coach an, was seine Truppe heute um 10 Uhr auf dem Übungsgelände erwartet. »Wir üben auf hohem Niveau den Ballbesitz. Zwischendurch erwarte ich konsequentes Pressing.«
Die Mannschaft werde jetzt von der positiven Stimmung getragen«, sagt Detlev Dammeier, der gestern die Trainingsabläufe beobachtete. Der Ex-Profi ist sich mit Sport-Geschäftsführer Reinhard Saftig einig: »Der Sieg über Bayern München ist weniger wert, wenn wir jetzt nicht gegen Bochum nachlegen.« Dem stimmt Jörg Böhme zu: »Wir wissen genau, um was es Sonntag im Ruhrpott geht.«
Vier Punkte aus vier Spielen. Und Arminias Gegner Hamburg, Stuttgart, Gladbach und München sind schließlich keine Nobodys der Liga. »Die anderen Klubs, die mit uns auf Augenhöhe stehen, haben schließlich schon gegeneinander gespielt«, verweist auch Thomas von Heesen auf die bisherigen »Hochkaräter«. Und er erinnert an die vergangene Saison. »Da hatten wir nach vier Spieltagen ebenfalls vier Punkte auf dem Konto. Danach kamen die schlechten Spiele gegen Kaiserslautern, Dortmund und Mönchengladbach. Nach sieben Spieltagen verfügten wir gerale mal über fünf Zähler.«
Eine derartige Durststrecke wollen die Arminen jetzt vermeiden. »Wenn wir aus den nächsten beiden Partien gegen Bochum und Cottbus vier Punkte holen, stehen wir mit acht Zählern durchaus im Soll«, meint Reinhard Saftig. Dammeier blickt bereits weiter: »Danach gehts gegen Nürnberg, die zwar überragend gestartet sind, und gegen Mainz und Aachen. Das sind drei Klubs, mit denen wir uns messen können.«
An den Hochrechnungen beteiligt sich von Heesen nicht. Der DSC-Coach, der in den nächsten sechs Wochen bei sich selbst ein Praktikum im Rahmen seiner Fußballlehrer-Ausbilung absolviert, zwischendurch aber mit den Kollegen Sander (Cottbus) und Becker (Karlsruhe) bisher versäumte Lehrgangsstunden in Köln nachholen muss, denkt zunächst mal an Bochum. Für den verletzten Marcio Borges wird voraussichtlich Petr Gabriel die freie Position in der Verteidigung übernehmen.

Artikel vom 20.09.2006