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»Spieler sind keine Maschinen«

Nach erster Niederlage läuft bei VfB Fichte die Euphorie aus dem Ruder

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Eigentlich ist ja nichts passiert, aber rund um die Rußheide war am später Sonntag Nachmittag in Vorstandskreisen Trauerstimmung angesagt. VfB Fichte verlor sein erstes Pflichtspiel gegen TuS Hiltrup mit 0:1, führt aber nach wie vor mit 15 Punkten aus sechs Spielen die Tabelle an.

»Das kann passieren. Wir haben zwar wirklich nicht gut gespielt, aber solche Tage erlebt man immer wieder«, waren sich zumindest die Routiniers im Team der »Hüpker« einig. Güven Aydin, der vor der Abwehrkette als Abfangjäger agierte, ging genau wie Kapitän Yorck Bergenthal sehr kritisch mit sich um: »Irgendwie war das nicht mein Tag. Ich habe überhaupt nicht ins Spiel gefunden.« Und Keeper Bergenthal: »Mit einem anderen Torwart hätten wir wohl heute Remis gespielt.
Es spricht für den Charakter des Oberliga-Absteigers, dass wohl kein Kollege dem guten »Jockel« den Patzer beim Distanzschuss von Lars Anfang ankreidete, der vor ihm tückisch aufsprang und dann ins Netz rauschte. »Die Jungs sind in Ordnung und die Hierachie passt auch«, freute sich Trainer Sven Moning über die Aussage der Truppe, schon am Freitag Abend im vorgezogenen Verbandsligaspiel in Wiedenbrück Wiedergutmachung betreiben zu wollen.
Nach den Ausfällen der angeschlagenen Carsten Block und Christopher Gliniars stand die Viererabwehrkette längst nicht so sicher, wie das in den bisherigen Partien der Fall gewesen war. »Über die Außenpositionen kam zu wenig Druck«, bemängelte Moning. Dass die eingewechselten Smith und Hofbüker ebenfalls keine Impulse setzen konnten, lag wohl auch daran, dass sie ihre Verletzungen noch nicht richtig überwunden hatten. »Spieler sind nun mal keine Maschinen. Selbst die funktionieren nur, wenn sie richtig gepflegt werden«, war aus dem Spielerkader zu erfahren.

Artikel vom 19.09.2006