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Dem TV fehlt
die Spannung

Zehn Kameras und 13 Mikrophone

Von Markus Schlotjunker
Paderborn (WV). »Wir kommen gerne wieder.« Dies ist wohl das höchste Lob, das man nach einer Premiere machen kann. Harald Glaser, Technischer Leiter des WDR, zollte mit diesem Ausspruch dem Veranstalter der E.ON Westfalen Weser Challenge höchsten Respekt.

Zum ersten Mal war das »Fernsehen« an die Pader gekommen, um speziell von den beiden Springen der Riders Tour insgesamt 170 Minuten Live-Bilder in die Wohnstuben zu senden. Am Samstag auf der Regionalschiene des WDR, am Sonntag war das Geschehen sogar bundesweit zu sehen.
»Das ist für uns die erste Reitübertragung nach den Weltreiterspielen in Aachen, von denen wir hier einige Erfahrungen mit einbringen können«, erklärte Glaser. So hatte das immerhin 62-köpfige Team auf dem Turnierplatz neben zehn Kameras auch 13 Mikrophone aufgebaut, »über die der Fernsehzuschauer alle Pferdegeräusche hören kann«, verriet der Chef über zwei Ü-Wagen, die gleich neben dem Abreiteplatz parkten und der TV-Crew damit kurze Wege verschafften. »Gerade das macht diese Location so sympathisch«, lobte Glaser, »nur das wir erst Freitagabend angekommen sind und dann während des laufenden Turniers zwölf Stunden am Stück alles aufgebaut haben, werden wir beim nächsten Mal anders machen.«
Nichts ändern können die TV-Leute aber an dem Wahrzeichen des Schützenplatzes, der Kastanie in der Mitte. »Der Baum ist für die Bildregie durch die Licht-Schatten-Effekte nicht so einfach. Das müssen wir dann aussteuern«, berichtet Glaser. Aussteuern mussten die Techniker am Samstag auch einen kurzen Spannungsabfall von ein paar Volt. »Das war halb so schlimm. Nur, dass dies bei einem Turnier passiert, bei dem ein Stromversorger Hauptsponsor ist, entbehrt nicht einer gewissen Komik«, schmunzelte Glaser.
Bester Laune war nach getaner Arbeit auch Paul Schockemöhle, der zusammen mit Karsten Soostmeier und Sabine Hartelt die Springen kommentierte. »Die Veranstalter um Volker Wulff haben hier ein sehr schönes, gemütliches Turnier geschaffen«, war auch Schockemöhle voll des Lobes.

Artikel vom 25.09.2006