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Menschen in
unserer Stadt
Karsten Heier
Rechtsanwalt und Notar

Seit mittlerweile 31 Jahren ist Karsten Heier Brackweder Anwalt mit Leib und Seele. In Goslar geboren und in Dortmund und Essen aufgewachsen, wollte er nach dem Abitur eigentlich nach Aachen, um dort Statik zu studieren. Ingenieur zu werden wie sein Vater, das stand für den Abiturienten so lange fest, bis ein Freund der Eltern ihm von der Juristerei erzählte: »Seine Schilderungen waren so lebhaft und interessant, dass ich sofort Feuer und Flamme war«, erzählt der Rechtsanwalt.
Die Würfel waren also gefallen, ein Jurastudium in Münster war das neue Ziel. Die scharfsinnigen Professoren und die »super Kommilitonen« konnten allerdings nicht darüber hinwegtrösten, dass die Beamtenstadt im Vergleich zum lebhaften Essen als tiefste Provinz erschien. »Regen und Glockengeläut waren die prominentesten Eindrücke«, erinnert sich Heier schmunzelnd. Also ging es weiter nach Berlin, 1967, als es dort besonders spannend war. Erst zu seinem Staatsexamen kam er zurück und absolvierte dann auch im Münsterland sein Referendariat. Dafür, dass er 1975 nach seiner Zulassung so schnell eine Anstellung fand, ist Heier heute noch dankbar. »Damals gab es eine Juristenschwemme, Stellen waren hart umkämpft.« Zu seinem Glück suchte Rechtsanwalt und Notar Martin Reitmeyer im nahen Bielefeld gerade einen Kompagnon. Der damals 74-Jährige wurde dem jungen Anwalt zum Mentor und Ratgeber, ermutigte ihn auch zur Notarsprüfung 1988. »Als er 2001 starb, war das ein schwerer Verlust für mich.«
Ende der 80er Jahre wuchs die Sozietät und zog innerhalb Brackwedes um. Seitdem praktiziert Karsten Heier mit seinen Kompagnons an der Germanenstraße 10. »Der Bielefelder Süden ist meine Heimat, hier habe ich meine Freunde, mein Zuhause, und das wird auch immer so bleiben. Wenn ich an der Hauptstraße meine Besorgungen mache, freue ich mich über jedes bekannte Gesicht.« Im vergangenen Jahr ist Heier mit seiner Frau Ursula, der Rektorin der Senner Bahnhofschule, nach Windelsbleiche gezogen. Sonntags spielen sie zusammen Golf oder laufen mit ihren zwei Hunden um den Flugplatz. Das entspannt nach einer langen Woche voller Gerichtstermine und Beglaubigungen. Nadine Kaminski

Artikel vom 19.09.2006