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Luis Aragonés: der
Rücktritt vom Rücktritt

Weiter Spaniens Trainer - Leroy coacht Ghana

Madrid (dpa). Spaniens umstrittener Fußball-Nationaltrainer Luis Aragonés will nun doch im Amt bleiben.

»Ich habe mich anders entschieden, weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir die EM-Qualifikation schaffen«, wurde der 68-Jährige gestern zitiert. Tags zuvor hatte Aragonés dem spanischen Fußballverband (RFEF) angesichts der peinlichen 2:3-Niederlage im EM-Qualifikationsspiel in Nordirland seinen Rücktritt angeboten. Der Verband hatte dies abgelehnt und mit Aragonés, der seit zwei Jahren amtiert, eine 48-stündige Bedenkzeit vereinbart. Deutlich vor Ablauf dieser Frist vollzog der Coach die Kehrtwende und erklärte den Rücktritt vom Rücktritt.
»Wir haben weiter volles Vertrauen in ihn und wollen ihn halten«, bekräftigte der Verband. Der wegen seiner mürrischen Art unbeliebte Aragonés steht bereits seit dem frühen Ausscheiden Spaniens bei der WM in Deutschland in der Kritik. Als möglicher Nachfolger war der frühere Real-Madrid-Trainer Vicente del Bosque gehandelt worden. Spaniens nächster Gegner in der EM-Qualifikation ist am 7. Oktober Schweden.
Der Franzose Claude Leroy ist neuer Nationaltrainer Ghanas. Der 58-Jährige tritt beim WM-Achtelfinalisten die Nachfolge des Serben Ratomir Dujkovic an, der nach der WM in Deutschland zurückgetreten war.
Leroy betreute bereits mehrere afrikanische Teams. Mit Kamerun gewann er 1988 den Afrika-Cup, zwischen 1990 und 1992 trainierte er die Auswahl Senegals. Zuletzt arbeitete Leroy als Trainer der Demokratischen Republik Kongo. Die »Black Stars«, bei der WM mit 0:3 an Brasilien gescheitert, soll Leroy zur WM 2010 in Südafrika führen. Im Gespräch für den Trainerposten war auch Leroys Landsmann Philippe Troussier.

Artikel vom 13.09.2006