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UN bitten um
deutsche Truppen

Chirac: Auch Chinesen in den Libanon

Berlin (dpa). Die Vereinten Nationen (UN) haben Deutschland um Marine-Einheiten für die Libanon-Friedenstruppe gebeten.Jacques Chriac: Wichtig, dass Asien dabei ist.
Das Schreiben sei am Wochenende eingegangen und basiere auf einer entsprechenden Anfrage der libanesischen Regierung, teilte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm gestern mit. Angaben zur Zahl der Soldaten und Art der Schiffe machte er nicht. Beirut und die UN verhandelten noch über letzte Details des Operationsplans und der Einsatzregeln. Wenn das Gesamtpaket der UN vorliege, würden die Fraktionsvorsitzenden informiert. Das Kabinett wird Wilhelm zufolge voraussichtlich in der zweiten Wochenhälfte entscheiden.
Bundesregierung und Bundeswehr setzen auf ein so genanntes robustes Mandat für den Einsatz. Danach sollen die deutschen Soldaten mehr Kompetenzen als etwa im Anti-Teror-Kampf am Horn von Afrika haben, wo sie verdächtige Schiffe nicht gegen den Willen des Kapitäns durchsuchen dürfen. Ohne diese von den UN festgelegte Befugnis sieht Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) die Marine kaum in die Lage versetzt, Waffenschmuggel zu verhindern.
Im Gespräch für den Libanon-Einsatz sind seit Tagen mehr als 2000 deutsche Soldaten mit Fregatten, Schnellbooten und einem Truppenversorger.
China wird nach Angaben des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac die UN-Friedenstruppe im Libanon um1000 Soldaten verstärken. Das habe Chinas Regierungschef Wen Jiabao zugesichert, sagte Chirac nach Abschluss des europäisch-asiatischen Gipfels in Helsinki. »Es ist wichtig, dass Asien dabei ist und nicht nur die moslemischen Länder«, sagte er.

Artikel vom 12.09.2006