07.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Variable Öffnungszeiten und Beratung

In jedem Stadtbezirk soll es künftig mindestens ein Familienzentrum geben

Bielefeld (MiS). In jedem der zehn Bielefelder Stadtbezirke soll es künftig mindestens ein Familienzentrum geben. Bestehende Kindergärten werden umgewandelt, bieten verlängerte Öffnungszeiten und verbesserte Beratungsangebote für die Eltern. Angedacht sind auch die Vermittlung Tagesmüttern und generationenübergreifende Aktivitäten. Ende des Jahres soll es losgehen.

Die Weiterentwicklung von Kindergärten zu Familienzentren hatte sich die nordrhein-westfälische Landesregierung auf die Fahnen geschrieben, ein landesweites Programm gestartet, innerhalb dessen auch drei Standorte in Bielefeld ausgewählt wurden. Der Rat hatte beschlossen, zusätzlich zu diesen drei Einrichtungen elf weitere Familienzentren zu schaffen. »Auf diese Weise können Kinder und Familien gemeinsam gefördert werden«, sagt Karl-Heinz Voßhans, Leiter des Amtes für Planung und Finanzen im Sozialbereich.
Von den 166 Tageseinrichtungen für Kinder in Bielefeld bewarben sich 39 als Familienzentren. Daraus hatte die Verwaltung elf Einrichtungen - für den Stadtbezirk Mitte sind zwei vorgesehen - ausgewählt. Bei der anschließenden Beratung in den Bezirksvertretungen gab es aus Heepen und Sennestadt Vorschläge für jeweils eine weitere Einrichtung.
»Wir sollten es aber aber bei der von der Verwaltung vorgeschlagenen Auswahl belassen«, meint Regine Weißenfeld (SPD), Vorsitzender zuständigen Jugendhilfeausschusses des Rates. Schließlich müsse das neue Konzept erst einmal erprobt werden. Geplant ist auch eine wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Bielefeld. Liegen erste Erfahrungsberichte vor, kann sich Familienpolitikerin Regine Weißenfeld auch eine Ausweitung des Angebotes vorstellen.
Schließlich geht es auch bei den Kindergärten um etwas. Es ist absehbar, dass die Zahl der Kindergartenkinder erheblich zurückgehen wird. Mittelfristig werden Einrichtungen schließen müssen. Da können die Familienzentren auch der Bestandssicherung dienen.
In den Familienzentren soll auch den Sprachproblemen der Kinder aus Ausländerfamilien gearbeitet werden, wobei in Bielefeld in diesem Bereich bereits ein vorbildliches Programm läuft. Aber auch die Eltern der Migrantenkinder können in den Zentren verstärkt angesprochen werden, um die Integrationschancen zu verbessern. Bei Erziehungsproblemen finden Väter und Mütter in den neuen Zentren ebenfalls schnell Ansprechpartner. Für die Stadt soll das Konzept kostenneutral sein, die Finanzierung der Zentren über die normalen Kindergartengebühren erfolgen.

Artikel vom 07.09.2006