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Die neue Lok für Zabels Zug

Sieberg macht Dampf

Steinhagen (WB/tip). Marcel Sieberg war in Steinhagen in eigener Sache unterwegs. Normalerweise wird der 24-Jährige aber für die Sprinter eingespannt -Êzurzeit für Gerald Ciolek, nächstes Jahr für Erik Zabel.

2005 gelang dem außergewöhnlich großen Radprofi (1.98 Meter) im Talentschuppen des Teams Lamonta aus Rheda-Wiedenbrück der Durchbruch. Aus der dritten Liga fuhr der gebürtige Castrop-Rauxeler nach einem Jahr bereits in die zweite: Das Team Wiesenhof mit Sportdirektor Jens Heppner sicherte sich 2006 die langen Lamonta-Beine und fuhr gut damit.
Jetzt folgt der nächste Schritt: Aufstieg in die 1. Liga, die große Herausforderung in der ProTour. »Davon habe ich geträumt«, erzählte Sieberg, der als Spezialist für die Benelux-Klassiker in Belgien und den Niederlanden gilt. Schon gestern zog es ihn wieder in die Nähe von Brüssel, wo er in Leuven in die Pedalen trat.
»Ich bin zufrieden mit dieser Saison«, zog der junge Mann in Steinhagen ein erstes Fazit, »obwohl es für mich selbst nie zum Sieg gereicht hat.« Drei zweite Plätze bei Etappenrennen in Frankreich und Österreich, dazu dritte Ränge während der Niedersachsen-Tour und den Drei Tagen von West-Flandern: Sieberg hat erkannt, dass man mit seiner Größe auch vom Podium aus einen guten Überblick hat.
Im kommenden Jahr macht er nun Dampf im Milram-Sprinterzug von Erik Zabel. »Ich bin geholt worden, weil meine Qualität als Anfahrer geschätzt werden«, sagte Sieberg, der sich auf seine Aufgabe beim deutsch-italienischen Rennstall nicht nur sportlich vorbereitet. In der neuen Welt muss nämlich auch der Wortschatz stimmen - zumindest solange, bis die Erfolge für sich sprechen. Deshalb hat er sich bereits Italienisch-Lexikon angeschafft, um weiter mitreden zu können.

Artikel vom 04.09.2006