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Auch mit
der Kutsche
zum Sieg

Sandmann wird Dritter

Aachen (dpa). Die deutschen Kutschen-Fahrer haben mit ihren Vierspännern Gold gewonnen. Das Gastgeber-Team setzte sich am Samstag mit 311,84 Strafpunkten durch.

Rainer Duen (Friesoythe), Michael Freund (Dreieich) und Christoph Sandmann (Lähden) siegten vor Belgien (316,55) und den Niederlanden (319,32). Es war der sechste Titelgewinn für die deutsche Delegation bei der Heim-WM. Sandmann (154,17) gewann zudem Einzel-Bronze hinter dem Belgier Felix Marie Brasseur (146,37) und Ysbrand Chardon (Niederlande/149,17).
»Ich habe bekommen, was ich zum Abschluss wollte«, sagte Freund. Der 51-Jährige, der wie Sandmann seinen dritten Teamtitel gewann, beendete am Samstag seine Karriere. Offen ist noch, ob Sandmann seine Laufbahn fortsetzt. »Ich weiß nicht, ob ich mich noch motivieren kann«, erklärte der 39-Jährige.
Sandmann sorgte bei der Einzel-Siegerehrung für eine unschöne Szene, als er die ausgestreckte Hand von Gold-Gewinner Brasseur ausschlug. »Das hatte mit der Sache Freund zu tun«, sagte Sandmann. Der Belgier Brasseur und der Ungar Zoltan Lazar hatten mit einer Klage vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS erreicht, dass Freund nach seiner positiven Medikationsprobe seinen Einzel-Titel von der WM 2004 in Kecsekemet wieder verlor.
Nicht nur sportlich war es ein Erfolg. Mehr als 570 000 Zuschauer feierten bei Deutschlands zweitgrößter Sportveranstaltung in diesem Jahr. Auch wirtschaftlich war die WM ein Erfolg. »Erstmals in der Geschichte der Weltreiterspiele gibt es eine ausgeglichene Bilanz, wir haben die schwarze Null erreicht«, erklärte Michael Mronz, einer der drei Geschäftsführer des WM-Organisationskomitees. Der Etat von 39,3 Millionen Euro sei angesichts des starken Zuschauerzuspruchs ausgeglichen, obwohl es auf Grund des Wetters Mehrkosten gab.

Artikel vom 04.09.2006