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Noch viele Fragezeichen

Oberliga: TuS 97-Start gegen Hamm - TSG in Oberlübbe

Bielefeld (WB/jm). Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck schlägt am heutigen Samstag um 17.45 Uhr ein neues Handballkapitel auf - möglichst mit dem in der Vorserie hinlänglich bekanntem Ausgang: Die Rückkehr in die Oberliga soll mit einem Heimsieg über den HSE Hamm zelebriert werden.

Oberliga - ein reizvolles Pflaster voller OWL-Vergleiche. TuS 97-Vereinsboss Dr. Ulf-Peter Schroeder: »Die Oberliga ist die Bundesliga von Westfalen, die höchste Klasse in unserem Landesverband. Und da gehören wir auch hin.« Die hinteren Plätze sind für ihn schon gebucht. »Von Bergkamen und Volmetal.«
Schroeders Erwartungshaltung lässt an Deutlichkeit denn auch nichts zu wünschen übrig. Wenngleich die Einspielphase angesichts gelichteter Reihen in der Vorbereitung noch in die Serie hinein reiche, glaubt er an kein allzu spannendes Duell gegen Hamm: »Alles andere als zwei sichere Punkte wäre für mich nicht befriedigend.« Am ersten Spieltag gibt es gleich zwei Wiedersehen zu feiern. Zum einen trifft Andreas Scheibe auf seinen Ex-Klub. Und auf der Gegenseite spielt nun Daniel Müller, der im Vorjahr noch für die A-Jugend des TuS 97 auf Tore-jagd war.
»Leitwolf« Ralf Bruelheide (40) wähnt sich angesichts der nicht verletzungsfreien Vorbereitung »im Moment ziemlich unwissend, was unseren Leistungsstand angeht. Wir müssen die ersten Spiele abwarten. Es gibt viele Fragezeichen und wenig Konkretes.« Einen Grund, vorzeitig in Euphorie auszubrechen, erkennt er nicht. »Wir müssen uns erstmal in der neuen Klasse etablieren. Es wird die ein oder andere Mannschaft gegen, gegen die wir uns schwer tun.« Gleichwohl pflichtet er bei, dass der HSE Hamm nicht dazu gehören sollte. »Es muss unsere alte und neue Stärke sein, die Heimspiele zu gewinnen.«
Jörg Harke strebt mit der TSG Altenhagen-Heepen anno 2006/07 einen Spitzenplatz an. »Wir haben die zurückliegende Saison als Dritter abgeschlossen. Also verbleiben nur zwei Möglichkeiten, uns zu verbessern. Da wollen wir hin - mit einem unheimlichen Tordrang.« Auf dem »Weg nach vorn« habe sein Team zweifellos Fortschritte gemacht. »Viele Pässe, erste Welle und zweite Welle,« nennt der TSG-Trainer die Tugenden seiner Crew, die es inzwischen verstehe, »den Druck auf das gegnerische Tor konstant hoch zu halten.« Neuzugang Jens Limbach, der rechts außen deckt, habe sich als ein guter Gegenstoßspieler entpuppt.
Apropos Deckung: Hier regis-triert Jörg Harke, der ein 3:2:1-System favorisiert, noch erhebliche Defizite. »Die Aggressivität fehlt mir.« Das Problem ist, dass der TSG in den zurückliegenden Wochen ein echter Härtetest fehlte. »Die Jungs haben gezeigt, dass sie auch unter Belastung Vollgas gehen. Aber ich weiß nicht so recht, wo wir stehen. Ich hatte gehofft, dass unser DHB-Pokalgegner Niestetal-Staufenberg stärker sein würde.« Aber den »putzte« die TSG zu des Trainers Leidwesen problemlos mit 52:25 von der Platte.
Nach dem Weiterkommen in Kreis- und DHB-Pokal soll nun am Sonntag (17 Uhr) bei Eintracht Oberlübbe das nächste Erfolgserlebnis her. »Oberlübbe hat einen Aderlass zu verzeichnen und mit Sebastian Theise am Kreis seinen Topscorer verloren,« zählt für Harke nur ein Sieg. Anders ausgedrückt: »Wer oben mitspielen will«, gibt Kapitän Carl-Moritz Wagner die Richtung vor, »muss in Oberlübbe bestehen können.«

Artikel vom 02.09.2006