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Ein Duo für die Offensive

SC Paderborn 07 holt Erwin Koen und Thomas Bröker

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Seit Mitternacht ist die Transferliste geschlossen. Der SC Paderborn 07 hat noch rechtzeitig und gleich doppelt zugeschlagen. Gestern Nachmittag präsentierte der Zweitligist mit Erwin Koen von Alemannia Aachen und Thomas Bröker (1. FC Köln) die Neuzugänge neun und zehn.

Linksaußen Koen (27) und Mittelstürmer Bröker (21) sollen die Offensivqualitäten verbessern, in den bisherigen drei Saisonspielen erzielte der SCP nur ein Tor. Beide unterschrieben einen Vertrag bis 2008, der nur für die Bundesliga gilt, und wurden bei ihrem neuen Klub mit offenen Armen empfangen. »Sie waren schon lange im Visier des Vereins und sind für unsere Verhältnisse herausragende Spieler«, kommentierte Pressesprecher Matthias Hack die Last-minute-Verpflichtungen. Das Duo gab die Komplimente gerne zurück: »Die Paderborner Mannschaft steht für Offensivfußball. Da sind wir genau richtig.«
Koen und Bröker: Beide wecken beim SCP schlechte Erinnerungen. Koen erzielte am 2. November 2001 das 2:1-Siegtor in der Regionalliga für RW Essen, vier Wochen später war der damalige Paderborner Cheftrainer und heutige Interimscoach Markus Gellhaus entlassen. Bröker traf in der abgelaufenen Zweitliga-Saison im Löns-Stadion zum 2:0-Endstand für Dynamo Dresden, konnte den Abstieg der Sachsen aber nicht verhindern und kehrte nach seiner Ausleihe an den Rhein zurück.
Koen wechselte 2005 von der Hafenstraße an den Tivoli und stieg im Sommer mit Aachen in die erste Liga auf. Allerdings kam er in der vorherigen Spielzeit als Stürmer Nummer vier nur auf 18 Einsätze (ein Tor). Zwar durfte er gegen Schalke sein 14-minütiges Erstligadebüt feiern, als die Alemannia zu Wochenbeginn mit dem Slowaken Szilard Nemeth einen weiteren Angreifer holte, standen die Zeichen endgültig auf Abschied. »Es spricht für Erwin, dass er spielen und nicht seinen Vertrag absitzen will. Er ist dynamisch, hat einen Mordsschuss und ist ein feiner Junge. Wenn er eingewechselt wird, brennt er sofort«, beschreibt Aachens Trainer Dieter Hecking seinen Ex-Spieler, dem auch ein Angebot von Zweitliga-Aufsteiger TuS Koblenz vorlag. Auch aufgrund seiner Landsleute in Paderborn entschied sich der Holländer für die Ostwestfalen.
Der ehemalige U 20-Nationalspieler Bröker (42 Zweitliga-Spiele) war in Köln, wo er auch mit Ex-SCP-Trainer Jos Luhukay zusammengearbeitet hatte, ebenfalls nicht erste Wahl. Hier gewann der SCP das Wettrennen gegen Regionalligist 1. FC Saarbrücken.

Artikel vom 01.09.2006