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Weitere Panne nach
dem Eklat von Weimar

Hermann Schäfer hat sich jetzt entschuldigt


Weimar/Berlin (dpa). Nach dem Eklat um die Rede von Vize- Kulturstaatsminister Hermann Schäfer bei der Eröffnung des Kunstfestes Weimar weitet sich die politische Diskussion aus. Gestern schaltete sich Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) ein und nahm Schäfer in Schutz. Dagegen forderte die SPD-Obfrau im Bundestagskulturausschuss, Monika Griefahn, Schäfer zum Rücktritt auf.
Unterdessen wurde eine weitere Panne in Neumanns Behörde bekannt: Wegen eines »technischen Versehens« seien auch alle KZ-Gedenkstätten aufgefordert worden, die deutsche Fahne zum »Tag der Heimat« am 3. September zu hissen. Eine solche Anordnung ist nämlich Ländersache.
Schäfer wird vorgeworfen, am Freitag vor einem den Opfern des Konzentrationslagers Buchenwald gewidmeten Konzert vor allem über Flucht und Vertreibung der Deutschen gesprochen zu haben, ohne auf die Opfer des KZs einzugehen. Er hat sich inzwischen dafür entschuldigt. »Ich wusste nicht, dass in den ersten Reihen auch KZ-Opfer sitzen«, sagte Schäfer am Montagabend. Er hätte die KZ-Opfer stärker in seine Rede einbinden müssen, habe jedoch die Vorgabe gehabt, allgemein über Erinnerungspolitik zu sprechen. »Aber es liegt mir fern, Opfer zu relativieren.«

Artikel vom 30.08.2006