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Titel und Tore gegen Vorurteile

Fußball-WM der Behinderten: Anstoß in Duisburg - Daum mit auf der Bank

WM-Helfer: Auch Meister-Trainer Christoph Daum ist mit am Ball.

Duisburg (WB/dpa). Das Ziel ist der WM-Titel. Viel wichtiger ist es den gehandicapten deutschen Fußballern aber, bei ihrer Weltmeisterschaft für Aufmerksamkeit sorgen zu können und mehr Respekt in der Gesellschaft zu erlangen. »Es gibt noch immer viele Vorurteile gegen Menschen, die an einer Lernschwäche leiden«, sagt Willi Breuer, Cheftrainer der deutschen Mannschafdt für Menschen mit Behinderung, die vom 29. August bis 16. September mit 15 weiteren Teams den Titel ausspielt.
Bereits im Vorfeld musste Breuer viel Aufklärungsarbeit leisten. »Unseren Sportlern sieht man ihre Behinderung eben nicht an«, sagt der Sportlehrer, der seit 1994 als Honorartrainer für den Deutschen Behinderten-Sportverband (DBS) arbeitet. Nicht Beinamputierte spielen ihren Meister aus, sondern Menschen, deren Intelligenzquotient nicht höher als 75 sein darf.
An Aufmerksamkeit dürfte es bei der WM 2006 nicht mangeln, denn in Christoph Daum konnte Breuer einen prominenten Assistenztrainer gewinnen. »Er ist begeistert von der Aufgabe und will neue Erfahrungen auf einem ihm unbekannten Gebiet sammeln«, sagt Breuer über den momentan vereinslosen Daum. Beim Auftaktspiel zwischen Deutschland und Japan heute (12.15 Uhr) in der Duisburger MSV-Arena wird Daum erstmals als Motivationstrainer auf der Bank sitzen.
Die WM-Termine in Ostwestfalen: 1. September: Russland - Nordirland in Gütersloh (18 Uhr), 4. September: Russland - Japan in Stemwede (16.30 Uhr), 7. September: Deutschland - Russland in Bielefeld (12.15 Uhr/ausverkauft)

Artikel vom 29.08.2006