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Einsatz im Süden Afghanistans?

Bundeswehr liegt bisher keine konkrete Anfrage der ISAF vor


Kabul/Berlin (dpa). Vor der Verlängerung des Afghanistan-Mandats durch den Bundestag erwägt die Internationale Schutztruppe ISAF einen Einsatz deutscher Soldaten im Kampfgebiet im Süden des Landes. Das war gestern im Hauptquartier der NATO-geführten ISAF in Kabul zu hören. Bundeswehrsoldaten könnten dabei in die Kämpfe mit radikalislamischen Taliban-Rebellen im Süden verwickelt werden, hieß es.
Der Bundeswehr liege derzeit keine konkrete ISAF-Anfrage vor. Es gebe auch keine Anhaltspunkte für eine solche Planung, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) sagte: »Unsere Konzentration richtet sich auf den Norden Afghanistans.« Im ISAF-Hauptquartier wird über einen zeitlich begrenzten deutschen Einsatz im Süden nachgedacht, ohne dabei die Führungsrolle der Bundeswehr im Norden zu ändern.
Steg sagte, eine Änderung des Bundestagsmandats sei für die Regierung nicht vorstellbar und nicht beabsichtigt. »Wir können davon ausgehen, dass es dafür kaum politische Mehrheiten gibt.« Allerdings ist eine Änderung gar nicht nötig, weil der Bundestag das Mandat vor einem Jahr auf das ganze Land ausgeweitet hat.

Artikel vom 29.08.2006