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Endlich das Kriegsbeil begraben


Zu dem Artikel »Kündigung-Kunsthallen Café« vom 16. August ging folgende Zuschrift ein:
Mit großer Empörung haben wir aus den Medien erfahren müssen, dass die Auseinandersetzung um das Traditionscafé »Schäfer`s« in der Kunsthalle in eine neue Runde gegangen ist. Wie bereits in den vergangenen Jahren haben auch dieses Mal die zuständig handelnden Personen der Kunsthallen-Betriebsgesellschaft, allen voran deren Direktor Thomas Kellein, nach neuen Gründen gesucht, um dem Betreiber des von vielen Bielefeldern geliebten Cafes in der Kunsthalle das Leben schwer zu machen, sprich: diesem die Existenz zu vernichten. Wer suchet, der findet! Jetzt soll Herrn Schäfer also doch tatsächlich dessen »unberechtigte Wasserentnahme für Reinigungszwecke« zum Verhängnis werden. Wie kann er auch nur auf die Idee kommen, mit Wasser aus einem Aussenwasserhahn die Terrasse des Cafes zu schrubben? Womöglich hat er mit einem Teil des Wassers auch noch die Blumen um die Terrasse herum gegossen! Was wäre eigentlich gewesen, wenn Herr Schäfer die Terrasse hätte verdrecken und die Blumen hätte verrotten lassen. Wäre doch auch ein netter Grund für eine fristlose Kündigung gewesen, oder? So muss sich wohl erneut ein Richter damit beschäftigen, ob denn jetzt (endlich?) dieser schwere Verstoß eine fristlose Kündigung rechtfertigt.
Berücksichtigt eigentlich jemand in dieser Entscheidungsetage, zu der ja wohl auch unser Oberbürgermeister David gehört, dass das »Schäfer`s« seit zwölf Jahren für viele Bielefelder Bürger und Kunsthallenbesucher ein wohltuender Ort der Erholung und Muße ist, unabhängig von irgendwelchen trendigen Erneuerungstendenzen einfach stilvoll und gerade im richtigen Maße exotisch? Kann man gerade das in der ehrenwerten Kunsthalle nicht dulden, oder verspricht man sich von einem neuen Pächter einen größeren Profit?
Hat denn eigentlich auch irgendjemand vor Augen, dass es hier nicht nur um die Existenz eines Cafés, sondern auch um die Existenz eines Menschen geht, der, sollte die Kündigung tatsächlich wirksam werden, auf der Straße steht? Wie wäre es, endlich das Kriegsbeil zu begraben, sich an einen Tisch zu setzen um gemeinsam das Konzept Café in der Kunsthalle zu fördern. Oder passt das nicht zum Stiel von Herrn Kellein?
Kann der Frömmste nicht in Frieden leben (und arbeiten), wenn`s dem bösen Kunsthallennachbarn nicht gefällt? ROSEMARIE ZINDEL-BÖSING
DR. THOMAS BÖSING
Bielefeld

Artikel vom 26.08.2006