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Bio-Reservat gestoppt

Umweltministerium beendet Diskussion


Von Bernhard Liedmann
Paderborn (WB). Das seit langem diskutierte Biosphärenreservat in Ostwestfalen-Lippe ist seit Freitag komplett von Tisch. Nach einer Sitzung im Düsseldorfer Umweltministerium mit den Landräten der Kreise Paderborn, Höxter und Lippe hat man sich darauf verständigt, diese Diskussion nicht weiter zu verfolgen.
»Aufgrund der bestehenden Beschlusslagen in den politischen Gremien und verschiedenen Vereinigungen und Interessenvertretungen der beteiligten Kreise haben wir keine Basis, um in den gemeinsamen Klärungsprozess für ein Biosphärenreservat in Ostwestfalen-Lippe einzusteigen«, sagte Umwelt-Staatssekretär Alexander Schlink.
Die gemeinsamen Gespräche sollen jedoch fortgeführt werden mit dem Ziel, den »Naturpark Eggegebirge und südlicher Teutoburger Wald« als Markenzeichen der Region insbesondere zur Förderung des Tourismus und der Erholung auszubauen.
Während der Kreis Lippe uneingeschränkt die Errichtung eines Biospärenreservates befürwortete und auch der Kreis Höxter eine weitgehende Zustimmung signalisiert hatte, war im Kreis Paderborn eine deutliche Ablehnung vorhanden. Doch gerade die für eine Ausweisung wichtige Kernzone eines »Urwaldes« mit einem Anteil von drei Prozent an dem gesamten Reservat lag im Kreis Paderborn. Dieser streng geschützte Bereich ist bereits im Besitz des Landes. Ein Zusammengehen der Kreise Lippe und Höxter in dieser Frage hätte neue Ausweisungen von entsprechenden streng geschützten Flächen für ein Reservat gefordert. Doch hier wären weitere Widerstände zu erwarten gewesen.
Insgesamt hätte ein Biosphären-Reservat 88 000 Hektar umfasst, im Kreis Höxter wären es 36 000 Hektar und im Kreis Lippe 33 500 Hektar gewesen. Vor dem Regierungswechsel in Düsseldorf war bereits die Errichtung eines Nationalparks Senne-Egge ergebnislos diskutiert worden.

Artikel vom 26.08.2006