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Blauhelme nach Libanon

Unberechenbares Pulverfass


Nun hat die Europäische Union im Nahen Osten die Chance, zumindest vorübergehend die Zündschnur von dem Pulverfass zu nehmen, bevor es endgültig mit dann unabsehbaren Folgen explodiert. Daher sollten die europäischen Staaten auch nicht zögern, eine Friedenstruppe in den Libanon zu schicken.
Das wird keine leichte Aufgabe, aber Europa steht in der Verantwortung. Es geht nicht nur darum, dass die Stationierung von Blauhelmen in der Pufferzone die einzige Möglichkeit ist, um die ohnehin zerbrechliche und immer wieder durchbrochene Waffenruhe zwischen Israelis und Hisbollah zu gewährleisten.
Mit der Entsendung einer Friedenstruppe können die Europäer einen Teil der Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, die sie im Fall Irak in der moslemischen Welt verloren haben. Denn nur so ist ein neuer Anfang möglich, um vielleicht doch noch die Dauerkonflikte in dieser Krisenregion zu lösen.
Auch wenn sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere noch sträuben, Syrien aus der politischen Isolation zu holen, Gespräche mit Damaskus gehören ebenfalls dazu, wenn man den Nahen Osten auf Dauer befrieden will. Auch jede noch so kleine Chance muss ergriffen werden. Dirk Schröder

Artikel vom 26.08.2006