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Die Polizei nimmt die
Gurtmuffel ins Visier

Ordnungshüter in der ganzen Stadt im Einsatz


Von Jens Heinze und
Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Endstation Friedhofsparkplatz: Hauptkommissar Norbert Kölling steht an der Vogteistraße in Heepen und winkt im Minutentakt mit der roten Kelle einen Autofahrer nach dem anderen aus dem Verkehr. Damit endet gestern für zahlreiche Gurtmuffel hinter dem Lenkrad die Fahrt. An dieser und 19 weiteren Kontrollstellen in ganz Bielefeld bitten 60 Polizisten vom Verkehrsdienst und von der Einsatzhundertschaft den ganzen Donnerstag lang uneinsichtige Autofahrer mit 30 Euro für jeden nicht angelegten Sicherheitsgurt zur Kasse.
Schon das Halbzeitergebnis stimmt bedenklich: Bis gestern Mittag 14 Uhr stellen die Ordnungshüter 137 Gurtverstöße fest. Außerdem hagelt es 17 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen unter anderem wegen falsch gesicherter Kinder im Auto oder Handytelefonieren ohne Freisprecheinrichtung sowie drei weitere Verwarngelder für sonstige Verstöße. »Es ist erschreckend, wie unvernünftig die Leute im Straßenverkehr sind«, zieht Einsatzleiter Matthias Kühn Bilanz.
Dabei hätten es alle Autofahrer besser wissen müssen. Die gestrige Großkontrolle gegen Gurtmuffel, notorische Handytelefonierer am Steuer und Co. ist bereits der dritte Polizeieinsatz in diesem Jahr in Bielefeld. Gleich vom kommenden Montag an geht es weiter - da werden im Rahmen einer landesweiten zweiwöchigen Dauerkontrolle Verkehrssünder unnachgiebig zur Kasse gebeten. Mit weiteren Aktionen bis Jahresende ist zu rechnen.
Denn intensive Kontrollen haben bei den Ordnungshütern oberste Priorität. Im erstmals aufgelegten Sicherheitsprogramm der Polizei ist festgeschrieben, dass Bielefeld bis 2010 zu den zehn verkehrssichersten deutschen Großstädten gehören soll.

Artikel vom 25.08.2006