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Kein Patient darf mehr durch das Raster fallen

TÜV zeichnet Prostatazentrum des Klösterchens aus

Bielefeld (WB). Fast 50 000 Männer werden jedes Jahr mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert. Und mit der demographischen Entwicklung kommen nun auch die geburtenstarken Jahrgänge in das Alter, in dem die Wahrscheinlichkeit zu erkranken steigt.
Das Franziskus Hospital hat darauf reagiert, indem es ein Prostatazentrum, in dem alle Möglichkeiten der Diagnose und Therapie gebündelt sind, gegründet hat. Dieses Zentrum ist jetzt vom TÜV Rheinland geprüft und zertifiziert worden.
Gemeinsam wirken in diesem Prostatazentrum die Klinik für Urologie, die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie sowie die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie. »Wir verfügen über sämtliche erforderliche Technologien und die Experten«, betont Dr. Georg Rüter, Geschäftsführer des »Klösterchen«. So ist die Laserbehandlung gutartiger Prostataerkrankungen ebenso möglich wie eine Chemotherapie - stationär oder ambulant - , wie die ambulante Stanzbiopsie, bei der unter örtlicher Betäubung Gewebeproben entnommen werden oder die Brachy-Therapie, bei der spezielle Strahlensonden eine zielgenaue Behandlung des Prostatakrebses ohne Operation ermöglichen. Etwa 200 Erstkarzinome sind in diesem Jahr im »Klösterchen« bereits behandelt worden.
Die Prüfer des TÜV haben sämtliche Abteilungen des Prostatazentrums gründlich unter die Lupe genommen, und die Einhaltung aller Diagnose- und Behandlungsstandards kontrolliert. Und in ihrer Bilanz, freut sich Rüter, hätten sie nicht nur die strenge Einhaltung des Qualitätsmanagements betont, sondern auch die gute Arbeitsatmosphäre und den soliden Vorbereitungsstand.
Für Rüter ist die Zertifizierung eine Handreichung für den Kunden: »Der Patient ist immer im Nachteil: Er ist fachlich unterlegen und, konfrontiert mit ernsten Diagnosen, in einer Ausnahmesituation. Eine Zertifizierung bietet ihm dann eine wichtige Orientierung.« Zudem würden die Prozesse im Krankenhaus durchschaubarer.
Für das Klinikum bedeutet die Zertifizierung die Selbstverpflichtung, Standards und Abläufe einzuhalten. »Außerdem gibt es zwingend wöchentliche Tumorkonferenzen, bei denen kein Patient durchs Raster fallen darf.« Jeder kann so sicher sein, dass sein Fall von allen Seiten beleuchtet wird.

Artikel vom 26.08.2006