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Schuh-Trick

Mit drei Streifen für Deutschland: Das war in der Fußball-Nationalmannschaft Jahrzehnte lang Gesetz. Erst recht unter dem strengen Bundestrainer Sepp Herberger. Einer hat ihn aber überlistet, den Chef. Wolfgang Solz, wegen seiner überragenden Technik bei Eintracht Frankfurt damals nur »Brasilianer« genannt, er wurde 1962 zum Länderspiel gegen Frankreich eingeladen. Beim Training lief Solz, heute 66, mit seiner Hausmarke Puma auf. Herberger rüffelte ihn: »Hier wird nur in adidas gespielt.« Solz gehorchte - und trat dann trotzdem mit Puma an. Herberger merkte es zu spät, die Strafe folgte prompt: »Sie haben heute zwei Spiele gemacht. Ihr erstes und ihr letztes.« Stimmt nicht ganz. Unter Nachfolger Helmut Schön durfte Solz 1964 noch einmal im DFB-Trikot auflaufen - aber nur in adidas.

Tennis-Besuch

Hoher Besuch in Bielefeld: Die frühere deutsche Spitzenspielerin und jetzige Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner (Foto) »spionierte« bei den Tennis-Open. »Ich will um Anna Lena Grönefeld ein neues, junges Team aufbauen«, kündigte der Ehrengast an, der in der Leinenstadt mit Justine Ozga (Bochum) und Juli Gördes (Wahlstedt) zwei Spielerinnen besonders im Blickfeld hatte. Übrigens: Barbara Rittner kam nicht allein. Sie hatte ihren Hund dabei, der auf einen ganz besonderen Namen hört: Navratilova.

Fußball-Feier

In seinem Kopf geht es immer noch rund. Er lebt (fast) nur für den Fußball. Karl-Heinz Heddergott, der am Sonntag in Köln seinen 80. Geburtstag im Kreis der Familie feiert, arbeitete Jahrzehnte beim DFB als Ausbilder. Sein Geständnis: »Eigentlich wollte ich Lehrer werden, aber der Sepp Herberger hat mich überredet. So kam ich ins Fußball-Lager - und bin dort hängen geblieben.« Nur einmal versuchte sich der Theoretiker in der Praxis. Und das ging gleich daneben. Heddergott saß von April bis Oktober 1980 auf der Bank des 1. FC Köln, dann war schon wieder Feierabend. Sein Blick zurück, ohne Zorn: »Die Spieler hatten ganz andere Ansichten, sie standen meinen modernen Vorstellungen zu skeptisch gegenüber.«

Artikel vom 26.08.2006