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Klarinette gleich »im Griff«

Bärbel Scheele freut sich über Unterrichtsstunde bei »Blow«

Von Burgit Hörttrich
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Als Kind hatte sie Blockflöten-Unterricht. Als Thomas Cremer, Lehrer in der Musikschule »Blow« an der Hans-Sachs-Straße, Bärbel Scheele deshalb die Klarinette in die Hand gab, bewies sie gleich den buchstäblich richtigen Griff.

Die Bielefelderin Bärbel Scheele hatte sich im Rahmen der WESTFALEN-BLATT-Aktion »Wünsche werden wahr« eine Klarinetten-Unterrichtsstunde gewünscht: »Ich mag Musik, Titel wie 'Petit Fleur' von Chris Barber oder 'Rhapsodie in Blue'.«
Thomas Cremer, der neben Klarinette auch Saxophon und Flöte unterrichtet, verstand es, seiner Schülerin gleich die Nervosität - und die Vorurteile - zu nehmen. Ein Bekannter habe ihr gesagt, die Klarinette gehöre zu den am schwierigsten zu erlernenden Instrumenten. Und für Klavierunterricht, da sei sie wohl zu alt, meinte die 63-Jährige augenzwinkernd. »Alles Unsinn,« betonte Thomas Cremer: »Ein Instrument spielen zu lernen, das ist ein individueller Prozess, auf den man sich einlassen muss.« Er erzählte, dass zu seinen Schülern auch zwei Herren gehören, die sich erst mit Beginn des Ruhestandes entschlossen haben, das Klarinettespielen zu erlernen, weil sie jetzt Zeit dafür hätten. Und er erklärte: »Man fängt nicht an, auf niedrigstem Niveau zu spielen, um eines Tages die höchsten Weihen zu erreichen.«
Jedes Instrument, auch die Klarinette, habe ihre eigenen Schwierigkeiten. Cremer: »Betreuung hilft über Widerstände hinweg, zeigt Abkürzungen zum Ziel.«
Die Klarinette selbst gehört zum Instrument der Rohrblattinstrumente, weil ihr Ton durch ein kleines Holzblättchen unter einem Mundstück erzeugt wird. Ihr Klang gehört genauso zum Sinfonieorchester wie zur Klezmer- oder Jazzband. Mozart und Weber haben Klarinettenkonzerte geschrieben und wohl jeder kennt Gershwins »Rhapsodie in Blue«, ohne die Klarinette absolut undenkbar.
Bärbel Scheele (»Ich wollte immer, dass meine Kinder ein Musikinstrument lernen, aber hatte kein Glück«), war angetan von dem, was Thomas Cremer ihr vermitteln konnte. So erfuhr sie, dass eine Kunststoffklarinette (Kosten: um die 500 Euro) für einen Anfänger kein »Sündenfall« ist.
Sie erkundigte sich nach Unterrichtsangebot und Honoraren bei »Blow« (der englische Begriff steht sowohl für »pusten« wie für »erblühen«) und meinte schließlich: »Wenn es beim WESTFALEN-BLATT noch einmal eine Aktion wie 'Wünsche werden wahr' gibt, dann wünsche ich mir eine Klarinette. . .falls ich noch einmal gewinne!«

Artikel vom 26.08.2006