Altanteilseigner erwarten 230 Millionen Euro aus Fusion mit Chrysler
Stuttgart (dpa). DaimlerChrysler soll 232 Millionen Euro Nachschlag an Alt-Aktionäre zahlen. Das Landgericht Stuttgart sprach 17 ehemaligen Aktionären der Daimler-Benz AG die Zuzahlung von 22,15 Euro je Aktie für die Verschmelzung mit dem US-Konzern Chrysler zu. Die Kammer kam nach einem Gutachten zu der Überzeugung, dass die Papiere des Stuttgarter Automobilkonzerns bei der Fusion zu niedrig bewertet wurden, wie ein Gerichtssprecher gestern erklärte. DaimlerChrysler kündigte Rechtsmittel gegen den Gerichtsbeschluss an. Eine Zuzahlung sei unangemessen, sagte ein Unternehmenssprecher als Begründung. Damit wird sich das Oberlandesgericht Stuttgart mit dem Fall befassen. Der Autokonzern hatte bereits in seinem Geschäftsbericht eine harte Position angekündigt: »Wir beabsichtigen, uns auch weiterhin nachdrücklich gegen die geltend gemachten Ansprüche zu verteidigen«, schreibt DaimlerChrysler. 1,8 Prozent der damaligen Daimler-Benz-Aktionäre hatten 1998 bei der Fusion mit dem US-Konzern Chrysler ihre knapp 10,5 Millionen Papiere nicht freiwillig 1:1 in neue DaimlerChrysler-Aktien getauscht. Nach dem Zwangsumtausch hatten 17 Aktionäre auf Barzuzahlung geklagt, weil sie ihre Aktien für unterbewertet hielten. Rechnerisch ergibt sich aus den Anteilen aller betroffener Aktionäre mit 22,15 Euro je Aktie eine Belastung für DaimlerChrysler in Höhe von 232 Millionen Euro. Der Autokonzern rechnet aber nicht damit, dass nun eine Klagewelle auf das Unternehmen zukommt. Seite 4: Kommentar