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Hamburg hat es in der Hand

In Osasuna stehen heute große Pläne auf dem Spiel

Pamplona (dpa). Für den personell arg gebeutelten Hamburger SV geht es in Pamplona um die Zukunft und um dringend benötigte Verstärkungen.
Nur mit einem erfolgreichen Abschneiden heute (20.15 Uhr/ARD) im Rückspiel der Qualifikation zur Champions League im Hexenkessel von CA Osasuna kann der Bundesligist die drohende Krise abwenden und zudem acht Millionen Euro einstreichen. Scheiden die Norddeutschen nach dem mageren 0:0 im Hinspiel jedoch aus, lassen sich die hochfliegenden Pläne der Clubführung zumindest vorerst nicht verwirklichen. »Wir haben es selbst in der Hand. Wollen wir sportlich einen Schritt schneller gehen, müssen wir uns qualifizieren«, stellt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer klar.
Der ehemalige Abwehrchef der Hanseaten hatte schon zum Saisonende einige Hochkaräter an der Angel, die das Bundesliga-Team verstärken sollten. Doch als die Direkt-Teilnahme an der Königsklasse am letzten Spieltag verpasst wurde, musste Beiersdorfer umplanen. Nach dem enttäuschenden Saisonstart und Khalid Boulahrouz' überraschendem Abgang zum FC Chelsea sollen nun noch drei neue Spieler eingekauft werden. Die Transferperiode endet jedoch schon Ende dieses Monats.
Trainer Thomas Doll fordert gleichwertigen Ersatz für den starken niederländischen Innenverteidiger, weiß aber auch, dass die Stars mit dem Bonbon Champions League leichter an die Elbe zu locken sind. »Wir wollen unbedingt in die Gruppenphase und ich bin überzeugt, dass wir es schaffen«, sagt Doll, der die Verschiebungen im defensiven Mittelfeld mit Sorge betrachtet. Wenigstens Guy Demel, auf den eine Sperre nach seinem Feldverweis in Cottbus wartet, kann er international aufbieten. Durch den Ausfall von Boulahrouz sowie der verletzten Vincent Kompany und Thimothee Atouba musste Doll beim 2:2 in Cottbus eine ganz und gar neu zusammengestellte Abwehr aufbieten. Gegen den spanischen Tabellen-Vierten der Vorsaison hofft er in der Arena »Reyno de Navarra« noch auf Kompanys Rückkehr. Atouba hingegen blieb zu Hause.
Mit Sauna, Sauerstoff und dem von ihrer Ernährungsberaterin zusammengestellten Essen sollen die HSV-Profis in drei Tagen wieder auf den Punkt fit sein. Die Stimmung in der Mannschaft ist nach drei Unentschieden in Serie aber äußerst gespannt. »Für die Erfolge in der letzten Saison können wir uns gar nichts mehr kaufen. Wir haben einige Baustellen«, gibt Abwehrspieler Bastian Reinhardt zu und fordert: »Gegen Osasuna müssen wir ins Rollen kommen.«

Artikel vom 22.08.2006